Wachstum der Gesundheitsausgaben leicht zurückgegangen
Die KOF (Konjunkturforschungsstelle) der ETH Zürich rechnet mit einem leichten Rückgang der Gesundheitsausgaben dieses Jahr. Das dürfte aber nicht lange dauern.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Konjunkturforschungsstelle der ETH prognostiziert jedes Jahr die Gesundheitsausgaben.
- Dieses Jahr wird mit einem leicht schwächeren Wachstum gerechnet: plus 3,1 Prozent.
- In den nächsten beiden Jahren wird jedoch wieder eine starke Zunahme erwartet.
9896 Franken pro Kopf – so lautet die Prognose der KOF (Konjunkturforschungsstelle) der ETH Zürich für die Gesundheitsausgaben dieses Jahr. Das ist eine Zunahme von 3,1 Prozent gegenüber des letzten Jahres. 2019 betrug die Prognose ein Wachstum von 3,4 Prozent. Die Studie wird von Comparis unterstützt.

Die kleinere Zahl lässt sich mit dem Coronavirus erklären: Dieses Jahr wurden bedeutend weniger sogenannte «unterstützende Leistungen» erbracht. Zu diesen gehören zum Beispiel medizinische Labors und ambulante Dienste wie Psycho- und Physiotherapeuten.
Genau diese Leistungen sorgten in vergangenen Jahren immer für hohe Wachstumsraten, wie das KOF schreibt.
Stärkeres Wachstum für die zwei nächsten Jahren
Künftig dürften die Gesundheitsausgaben aber wieder wachsen: Wegen des Coronavirus könnten 2021 und 2022 die Ausgaben um 3,3 respektive 3,8 Prozent zunehmen. Die Kosten pro Kopf würden daher über 10'000 Franken erreichen.

Das KOF unterstreicht aber, die Effekte der Pandemie auf die Gesundheitskosten seien noch mit grossen Unsicherheiten verbunden. «Die Pandemie stellt eine noch nie dagewesene Situation dar, weswegen ihre Folgen nicht mittels Daten aus der Vergangenheit geschätzt werden können», steht in der Medienmitteilung.
Zudem werde in dieser Prognose angenommen, dass das Gesundheitssystem im zweiten Halbjahr 2020 «einigermassen normal» funktionieren könne. Mit einem Blick in die Grenzkantone lässt sich sagen, dass dies wohl etwas optimistisch ist.