Samichlaus, Nikolaus und Weihnachtsmann: Handelt es sich bei all den bärtigen Männern um dieselbe Figur? Wie sich zeigt, gibt es doch einige Unterschiede.
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Der Samichlaus und sein Begleiter Schmutzli sind vor Weihnachten wieder unterwegs. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nikolaus bringt am 6. Dezember Süssigkeiten und Nüsse vorbei.
  • In der Schweiz wird er als Samichlaus bezeichnet.
  • Als Namensgeber dient Nikolaus von Myra, welcher als «Anwalt der Armen» bekannt wurde.

Am 6. Dezember feiert man den Mann mit langem, weissen Bart und rotem Umhang. Doch um wen handelt es sich dabei genau: Den Weihnachtsmann, den Heiligen Nikolaus, den Samichlaus oder gar Santa Claus?

Der Samichlaus ist die Schweizer Bezeichnung für den Heiligen Nikolaus. Er bringt am 6. Dezember Gaben für die Kinder. Doch oft nur, wenn die Kinder am Vorabend ihre Schuhe vor die Tür stellen und brav waren.

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Der Nikolaus im Einsatz - dpa

Der Samichlaus und sein Helfer Schmutzli – auch Knecht Ruprecht genannt in Deutschland – befüllen die Schuhe mit allerlei Süssigkeiten. Doch woher kommt dieser Brauch vor Weihnachten überhaupt?

Nikolaus: «Anwalt der Armen und Rechtlosen»

Laut Überlieferung wurde Nikolaus von Myra um 280 nach Christus in Griechenland geboren. 20 Jahre später wurde er in der heutigen Türkei zum Bischof geweiht. Zwischen 345 und 351 nach Christus starb er schliesslich an einem 6. Dezember.

Bereits zu seinen Lebzeiten war er «Anwalt der Armen und Rechtlosen» und rettete viele unschuldige Menschen. Er soll zudem Stürme besänftigt, Verstorbene zum Leben erweckt und seine Heimat vor einer Hungersnot bewahrt haben.

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Kommt der Samichlaus wohl auch dieses Jahr auf einem Velo-Schlitten? - Keystone

Und auch nach seinem Tod soll er jedes Jahr vor Weihnachten durch Myra gezogen sein. Dabei legte er Äpfel und Nüsse vor die Türen der Armen.

Vor Weihnachten: Vom heimlichen zum öffentlichen Schenker

Seine Rolle als Gabenbringer für die Kinder hat der Samichlaus aber seit 1555 inne. Dabei agiert er aber vor allem heimlich und befüllte die Strümpfe und Schuhe der Kleinen vor den Türen. Erst seit dem 17. Jahrhundert ist er ein öffentlich sichtbarer Gutmensch, betritt die Häuser und spricht mit den Kindern.

Doch der alte Mann lobt und beschenkt die Kinder nicht nur. Nein, er straft vor Weihnachten auch, wenn es sein muss.

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Der Samichlaus erzählt den Kindern eine Geschichte. - Keystone

Im Verlauf der Zeit hat sich der Nikolaus vom altruistischen Geschenkebringer zum tadelnden Erzieher entwickelt. Die Strafe wird dabei vor allem durch seinen Begleiter Knecht Ruprecht ausgeführt. Er schwingt die Rute und steckt die bösen Kinder in seinen Sack.

Äpfel und Nüsse

Der Nikolaus verteilt am 6. Dezember jedoch nicht nur Süssigkeiten und Schokolade. Traditionellerweise sind vor allem Äpfel und Nüsse im Sack des alten Mannes. Schoggi ist ein eher neuerer Brauch, der sich eingeschlichen hat.

Dahinter steckt ein symbolischer Gedanke: Nüsse sind ein kostbares Geschenk des Sommers, das die Menschen durch den harten Winter bringt.

Und wo liegt da letztlich nun der Unterschied zum Weihnachtsmann?

Der Weihnachtsmann mit dem roten Gewand – den wir aus der «CocaCola»-Werbung kennen – hat seinen Ursprung im niederländischen «Sinterklaas». Er bringt den Kindern die Geschenke an Heiligabend. Bekanntheit erhielt er durch die Werbung des US-amerikanischen Getränkeherstellers.

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Coca-Cola nutzt den Weihnachtsmann oft für Werbung. - keystone

Die ursprüngliche Bescherung am 6. Dezember hat sich in einigen Ländern auf Heiligabend und Weihnachten verlegt. Dies infolge der Ablehnung der Heiligenverehrung durch die Reformation. Dadurch wurde der Samichlaus mancherorts durch das Christkind oder den Weihnachtsmann abgelöst.

Und durch diese Entwicklung ist im 19. Jahrhundert auch der US-amerikanische Santa Claus entstanden.

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