Stadt Basel

Vor 50 Jahren wurde der Basler Stadttheater-Neubau eröffnet

Keystone-SDA
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Basel,

Vor 50 Jahren wurde das Basler Stadttheater mit einem grossen Fest eröffnet, ein Meilenstein in der Geschichte des Theaters.

Stadttheater Basel
Der Abbruch des alten Theaters ist auch nach der Eröffnung des neuen Stadttheaters in der Basler Bevölkerung sehr umstritten. (Bild aus 1975) - keystone

Mit einem grossen Fest ist vor 50 Jahren der Neubau des Basler Stadttheaters eröffnet worden. Es war der Abschluss eines lange andauernden Prozesses mit mehreren Architekturwettbewerben, zwei Volksabstimmungen und einem mehr oder weniger abrupten Direktorenwechsel.

15'000 Theaterbegeisterte rissen sich um einen der Plastikschlüssel, der ihnen vom 3. bis 5. Oktober 1975 den Zugang zu einem der drei Eröffnungs-Festtage gewährte. Die Schlüssel waren schon drei Stunden nach Beginn des Vorverkaufs alle weg.

Der benachbarte neobarocke Altbau war erst kurz zuvor, am 6. August des Jahres, gesprengt worden – ironischerweise im Europäischen Denkmaljahr. Was den Altbau nicht retten konnte, wurde dem Neubau zuteil: Er wurde 2005 ins Inventar der Basler Denkmalpflege aufgenommen.

Ein langer Weg zum neuen Kulturzentrum

Damit wurde ein Prozess abgeschlossen, der über 20 Jahre gedauert hatte. 1953 wurde ein öffentlicher Ideenwettbewerb für ein neues kulturelles Zentrum mit einem Mehrspartentheater lanciert. Erst elf Jahre und zwei Wettbewerbe später wurde das Neubauprojekt der Architekten Schwarz, Gutmann und Gloor auserkoren. Und wiederum dauerte es elf Jahre bis zur Eröffnung.

Während das Neubauprojekt an und für sich wenig umstritten war – der Grosse Rat bewilligte den Baukredit einstimmig, ein Referendum wurde nicht ergriffen -, sorgte die beantragte Subventionserhöhung für Widerstand.

Ein erster Anlauf scheiterte in einer Referendumsabstimmung, ein zweiter mit weniger Geld kam zwar durch, wurde aber danach gekürzt. In der Folge davon warf der legendäre Theaterdirektor Werner Düggelin das Handtuch.

Die ersten Tage im neuen Haus

Aber Düggelin hatte das Haus bereits knapp ein Jahr vorher bespielen lassen – genauer das riesige Foyer unter dem geschwungenen Betondach: Auf dem Programm standen «Die letzten Tage der Menschheit» von Karl Kraus, eine Produktion, die unter der Regie von Hans Hollmann international gefeiert wurde.

Es war dann Hollmann, der als Direktor die Nachfolge Düggelins übernahm und das neue Haus eröffnete.

Seither wurden im Haus unter neun Intendanten über 900 Stücke aufgeführt. Zuletzt inszenierte der aktuelle Intendant Benedikt von Peter quasi als Reminiszenz an «Die letzten Tage der Menschheit» unter anderem im Foyer die Oper «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny» von Bertolt Brecht und Kurt Weill.

Das Theater Basel feiert das Jubiläum im Oktober mit einer Architekturausstellung und einer ganzen Reihe an Veranstaltungen. Als Höhepunkt ist für den 18. Oktober ein grosses Jubiläumsfest angekündigt.

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Kommentare

angry confederate

Es ist und bleibt ein hässlicher Klotz für Kulturexperimente, die nur einen kleinen Teil der Stadtbevölkerung interessieren! Das alte Stadttheater hatte den Charme den es braucht um ein gutes Theaterstück zu sehen und zu zuhören! Was dieser Betonbunker im Denkmalschutz verloren hat bleibt wohl den meisten Baslern verborgen!

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