Theater Basel: Heftige Vorwürfe gegen ehemaligen Kommunikationschef
Der PR-Chef verliess das Theater Basel nach wenigen Monaten wieder. Nun werden Vorwürfe sexueller Belästigung bekannt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der PR-Chef und das Theater Basel gehen nach kurzer Zeit wieder getrennte Wege.
- Nun stehen schwere Vorwürfe gegen den Ex-Kommunikationsleiter im Raum.
- Eine auf Mobbing und sexuelle Übergriffe spezialisierte Firma wurde vom Theater engagiert.
- Bereits vor dem Amtsantritt soll es einen ersten Zwischenfall gegeben haben.
Der neue Kommunikationsleiter des Theater Basel startete am 1. November 2024 seine Tätigkeit. Bereits im Frühjahr 2025 war er wieder weg. Das Theater wollte den abrupten Abgang nicht öffentlich machen.
Doch Recherchen der «bz Basel» machen die Hintergründe nun publik. Das Arbeitsverhältnis endete keineswegs im freundlichen Einvernehmen, wie es nach aussen hiess.
Floskeln wie «unterschiedliche Perspektiven» und «in gutem Einvernehmen» sollten die wahren Gründe für die Beendigung der Zusammenarbeit verschleiern.

Die Leitung beauftragte zwischenzeitlich sogar eine auf Mobbing und sexuelle Übergriffe spezialisierte Firma mit einer Untersuchung des Verhaltens des Kommunikationschefs.
Erste Vorfälle schon vor Amtsantritt
Bereits im Sommer, vor seinem offiziellen Start, gab es den ersten Vorfall. Auf der Abschiedsparty seiner Vorgängerin kam es zu einer unmissverständlichen Annäherung an einen anderen Mann. Die Direktion sprach eine erste Rüge aus.
Nach Arbeitsbeginn häuften sich die Beschwerden über sein Verhalten. Ihm wurden Anzüglichkeiten und sexualisierte Sprache vorgeworfen.
Die Untersuchungen kamen zum Schluss, dass arbeitsrechtlich keine triftigen Kündigungsgründe vorlagen. Dennoch verschlechterte sich das Klima in der Kommunikationsabteilung deutlich.
Im Frühjahr einigte sich das Theater mit dem Kommunikationschef auf eine Vertragsauflösung.
Theaterdirektor Benedikt von Peter sagt nun zur «bz Basel»: «Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen können wir keine weiteren Angaben machen.»
«Es tut mir leid»
Der Beschuldigte selbst äussert sich gegenüber der Zeitung: «Schon kurz nach meinem ersten Arbeitstag führten einzelne Mitarbeitende eine Excel-Liste, in der sie gezielt Aussagen von mir dokumentierten. In einigen Fällen habe ich die Grenzen verbal überschritten. Es tut mir leid, wenn sich jemand dadurch verletzt gefühlt hat – das war nie meine Absicht.»
Er betont aber auch, dass einige kritisierte Aussagen nicht anzüglich gemeint waren: darunter ein Kompliment zu schönen Fingernägeln oder die Frage nach einer Schwulenbar in der Umgebung.
Derzeit übernimmt der Finanzchef die Leitung der Kommunikationsabteilung.