Der Mornellregenpfeifer macht auf seinem Zug von Skandinavien in den Süden Rast in den Schweizer Bergen. Der Watvogel fällt nicht nur wegen seines unverwechselbaren Federkleids auf. Sondern auch wegen seines fortschrittlichen Geschlechterrollenverständnisses.
Der Mornellregenpfeifer ist eine der wenigen Vogelarten, bei denen die Geschlechtsrollen vertauscht sind.
Der Mornellregenpfeifer ist eine der wenigen Vogelarten, bei denen die Geschlechtsrollen vertauscht sind. - sda - Vogelwarte
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Mornellregenpfeifer nämlich brütet das Männchen die Eier aus und kümmert sich um die Jungen.

Und das Weibchen balzt im Frühling um die Männchen, wie die Vogelwarte Sempach am Montag mitteilte. Daher trägt es auch das schönere Federkleid als das Männchen.

Der Watvogel tanzt aber auch mit seinem alpinen Rastplatz aus der Reihe: Seine nahen Verwandten, etwa der Kiebitz, sind vor allem in den Feuchtgebieten des Mittellandes anzutreffen.

Der Vogel fällt auch optisch auf: Sein geschupptes Gefieder und auffällig weisse Überaugenstreifen auf Rückseite des Kopfes sorgen für ein unverwechselbares Aussehen. Auch wenn der Vogel Menschen gegenüber äusserst zutraulich ist, bleibe jede Sichtung eines Mornellregenpfeifers ein Glücksfall, schreibt die Vogelwarte Sempach.

Europaweit gehen die Bestände des Mornellregenpfeifers zurück. Grund dafür seien die Jagd und die Klimakrise, heisst es weiter. Und auch Tourismusprojekte in seinen Rastgebieten spielten eine Rolle.

Die Vogelwarte macht darauf aufmerksam, dass der Mornellregenpfeifer damit auch ein Beispiel für die Komplexität des Zugvogelschutzes sei. Zugvögel müssten über Grenzen hinaus in Brut-, Rast- und Wintergebieten geschützt werden, sollten sie auch weiterhin über tausende Kilometer hinweg ziehen können.

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