Videospiel sammelt Spenden für den guten Zweck

Das Videospiel «Fall Guys: Ultimate Knockout» ist ein Hit, nicht nur aufgrund des Spieleinhalts. Seit dem Release Anfang August 2020 ist das Spiel in der Gaming-Szene in aller Munde. Kein Wunder: am Tag der Veröffentlichung wurde das Spiel 1,5 Millionen Mal heruntergeladen und war der Spitzenreiter auf Streaming-Plattformen.

Am 4. August veröffentlichte das britische Indie-Studio Mediatonic für die Playstation 4 und den PC das Videospiel «Fall Guys: Ultimate Knockout». Dem kleinen Studio mit gerade einmal 265 Mitarbeitern gelingt damit ein kleines Wunder. Innerhalb weniger Stunden belegt das Spiel Spitzenplätze auf vielen Plattformen und verursacht Server-Probleme wegen des grossen Andrangs.

Auf der Plattform Twitch spielen sogenannte Streamer Videospiele, filmen sich dabei und erreichen damit teilweise Tausende Zuschauer. Die Streaming-Plattform verzeichnet täglich rund 17,5 Millionen Zugriffe. Zu Spitzenzeiten sollen 530'000 Zuschauer gleichzeitig Streams zu «Fall Guys» geschaut haben.

Battle-Royale-Spiele wie «Fall Guys» sind derzeit sehr beliebt. In Videospielen oder Modi dieser Art spielen die Gamer meist online gegen Gegner und versuchen den ersten Platz zu erhaschen. In «Fall Guys» gelingt dies durch das Absolvieren von Minispielen, die an einen Parkour erinnern. Unzählige Game-Studios entwickeln momentan Battle-Royale-Spiele oder erweitern ihre bestehenden Spiele um einen solchen Modus.

Die Spieler in «Fall Guys» steuern ihren bunten Charakter, dessen Form an eine Kartoffel oder gar an eine Bohne erinnert. Insgesamt 60 Spieler absolvieren gleichzeitig die Hindernis-Parkours und versuchen ihre Gegner abzuhängen oder sie in Hindernisse zu bugsieren. Wer das Ziel als Erster erreicht, gewinnt die Runde.

Das Entwickler-Studio Mediatonic ruht sich aber nicht auf seinen Lorbeeren aus. Vielmehr nutzen die Briten die Aufmerksamkeit nun für eine Spendenaktion der besonderen Art. Am 17. August verkündete das Studio via Twitter, man wolle zusammen mit der gemeinnützigen Organisation «Special Effects» Gamer mit Beeinträchtigung unterstützen.

Mediatonic geht für dieses Ziel einen besonderen Weg. Anstatt einen einfachen Spendenaufruf im Internet zu tätigen, will das Studio hinter «Fall Guys» Spender belohnen. Nach Ende der Spendenaktion erhält derjenige, der den grössten Betrag gespendet hat, einen eigens designten Skin.

Ein solcher Skin wird verwendet, um das Aussehen der spielbaren Figuren im Videospiel «Fall Guys» zu verändern. Das Geschäft mit solchen Skins ist keineswegs neu, viele Videospiele und Plattformen verkaufen die digitalen Outfits. In «Fall Guys» soll der grosszügigste Spender dieses Outfit aber selbst designen dürfen.

Seit die Aktion begonnen hat, übertrumpfen sich diverse Spieler und auch Firmen mit ihren Spenden. Sie alle verzehren sich nach der Belohnung, denn das eigens designte Outfit könnte unter Umständen zu einem wichtigen Marketing-Tool werden. Tausende Nutzer sehen sich Streams zu «Fall Guys» an und ein digitales Logo im Spiel zu platzieren dürfte Aufmerksamkeit erregen.

Derzeit läuft der Kampf um die höchste Spende besonders zwischen zwei grossen Streamern und einer Firma. Sowohl der Youtuber «Mr Beast», wie auch Top-Streamer «Ninja» boten bereits Spenden mehrerer Hunderttausend Dollar an. Auch die E-Sport-Organisation G2 zieht mit und verspricht Spenden in dieser Grössenordnung.

Aufgrund dieser einzigartigen Spendenaktion gewinnt das Videospiel «Fall Guys» und das Studio dahinter weiter an Aufmerksamkeit. Auch die Zuschauerzahlen auf den Streaming-Plattformen wie Twitch dürften in der nächsten Zeit gleichbleibend hoch sein. Ob sich die Gebote für Spenden weiter steigern werden, bleibt abzuwarten.