Verzwickte Sprache in «Phay Phayderkohl und Fred Pyjama»
Der Autor Dieter Zwicky erkundet in seinem neuen Buch das australische Archernoy, wie der Titel «Phay Phayderkohl und Fred Pyjama» zeigt.

Der Autor Dieter Zwicky liebt literarische Ausflüge in unbekannte, bisher noch nicht kartographierte Gegenden. Im neuen Buch treibt es ihn ins australische Archernoy, dessen Akzent im Titel «Phay Phayderkohl und Fred Pyjama» bereits anklingt.
Weitere Ziele für Zwickys literarische Ausflüge waren etwa Cotonville im gleichnamigen Buch vor 17 Jahren und später der Privatflughafen Slugo (2013) oder Los Alamos (2019).
Der fremde Kontinent Australien nun verführt den Erzähler flugs ins Unwegsame der wilden Sprachklänge. Er lockert in der «Reizüberflutung des Ankommens» den Mundraum und summt «sämtliche sieben, acht Kardinalvokale des Wohlseins» vor sich hin. Damit beginnt für Phay oder Fred Pyjama alias Zwicky das australische Abenteuer.
Sprachpioniere im literarischen Busch
Ihr Autor ist dabei selten um Worte verlegen, er liebt das prägnante Adjektiv und die klingende Wortverbindung, die er den Figuren in den Mund legt. Sie sind Pioniere auf tatkräftige wie rhetorische Art, indem sie den Busch der Sprache kolonisieren.
Dieter Zwickys Prosa ist, wie es einmal heisst, ein «phänomenaler Ritt über Doppelvokalwellen zurück zu reiner Ursprungskonsonantik», in der sich auch Erinnerungen an die Kindheit «sprudelisieren».
Lebhaft lotet das Buch so die Stimmigkeit zwischen der «glaronairer» Schottenwalzergegend und dem verstrauchten Doorshuawny aus. Am schönsten klingt es, wenn die Leser und Leserinnen selbst beim Lesen laut artikulieren. Auf diese Weise zergeht Zwickys Wortlust förmlich auf der Zunge.*
*Dieser Text von Beat Mazenauer, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert.






