Die Betreiber der AKW Leibstadt AG und Gösgen SO verzichten auf die Ausarbeitung von Plänen für Verpackungsanlagen von radioaktiven Abfällen.
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Die AKW in Leibstadt und Gösgen verzichten auf Verpackungsanlagen für die Entsorgung ihres radioaktiven Abfalls. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Betreiber der AKWs Leibstadt AG und Gösgen SO verzichten auf Verpackungsanlagen.
  • Die Pläne dazu sind Teil der dritten Etappe für die Atomendlager.

Die Anlagen stehen im Zusammenhang mit der dritten Etappe des Sachplanverfahrens für ein Atomendlager. Der Bau einer Brennelement-Verpackungsanlage sei an den beiden AKW-Standorten möglich. So teilte es das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag mit.

Ob dadurch betriebliche, sicherheitstechnische oder wirtschaftliche Synergien erschlossen werden könnten, ist abhängig vom weiteren zeitlichen Verlauf des Sachplanverfahrens. Eine Rolle spiele auch der Zeitpunkt der Inbetriebnahme der geologischen Tiefenlager.

Keine Machbarkeitsstudien

Diese terminlichen Entwicklungen könnten derzeit nicht ausreichend genau bestimmt werden. Die Betreiber verzichten daher gegenwärtig darauf, im Rahmen des Sachplanverfahrens Machbarkeitsstudien auszuarbeiten.

Diese Studien wären für die Erarbeitung konkreter Vorschläge erforderlich gewesen. Zuständig dafür ist die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) .

In der dritten und letzten Etappe des Sachplanverfahrens muss die Nagra festlegen, wo welche Anlagen gebaut werden sollen. Die drei potentielle Standorte sind Jura Ost (Bözberg), Nördlich Lägern und Zürich Nordost.

Zwilag in Würenlingen

Der Bundesrat hatte der Nagra die Möglichkeit eröffnet, Verpackungsanlagen auch ausserhalb der Standortregionen prüfen zu können. Die Nagra schlug als externen Standort für die Anlage das Zwischenlager für radioaktive Abfälle (Zwilag) in Würenlingen AG vor.

Der Solothurner Regierungsrat nimmt den Verzicht auf eine Verpackungsanlage in Gösgen nach eigenen Angaben «mit Erleichterung» zur Kenntnis. Er hatte an den Plänen für die Anlage scharfe Kritik geübt.

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Der Solothurner Regierungsrat reagiert erleichtert auf den Verzicht in Gösgen. - keystone

Auch der grenznahe deutsche Landkreis Waldhut-Tiengen begrüsst es, dass das AKW Leibstadt keine Verpackungsanlage für Brennelemente mehr plant. Die Anlage beim Zwilag sei jedoch «ungeeignet», schreibt das Landratsamt in einer Stellungnahme.

Der Standort befindet sich nur wenige Kilometer von der schweizerisch-deutschen Landesgrenze entfernt. Er liege über einem mächtigen Grundwasserleiter, der für die Trinkwasserversorgung genutzt werde. Über die Grundwasserverhältnisse am Hochrhein und der Aare bestünden nur rudimentäre Kenntnisse. Die Anlage könnte die Trinkwasserversorgung gefährden, hält das Landratsamt fest.

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