Verwirrung um Heimatkanton: Ist Fondue-Weltmeister kein Freiburger?
Benedikt Wüthrich macht das beste Fondue der Welt. Aber welcher Kanton darf ihn nun feiern? Alles zur Moitié-Wahrheit und der Weltmeister-Mischung.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Freiburger macht das beste Moitié-moitié – oder doch nicht?
- Fondue-Weltmeister Benedikt Wüthrich klärt die Verwirrung um seinen Heimatkanton.
- Als Nebeneffekt gibt es Einsichten in die gemäss Jury beste Fondue-Mischung.
Und der Fondue-Weltmeister 2025 heisst… Benedikt Wüthrich! So verkündeten es die Schweizer Medien am Sonntag, stolz, dass ein Einheimischer gewonnen hatte. Immerhin diesbezüglich war man sich einig.
Weniger einig war man sich bei der genauen Herkunft Wüthrichs: Für die einen war klar, dass natürlich ein Freiburger gewonnen hatte, aus der Heimat des Moitié-moitié-Fondues.
Andere machten aus Wüthrich aber einen Waadtländer, wobei sich sowohl Deutschschweizer wie Westschweizer Medien uneinig waren.
Wie aus einem Freiburger ein Waadtländer wurde – und umgekehrt
Das Missverständnis klären kann nur einer: der Weltmeister selbst. Es beginnt damit, dass in der Berichterstattung ein entscheidender Aspekt meist unerwähnt blieb: Käser Benedikt Wüthrich hat schon 2017 den Weltmeister-Titel gewonnen.

Und zwar als Freiburger. Nun sei aber 2025 ein Fehler passiert, erzählt Wüthrich. «Bei der Medienkonferenz ist vergessen gegangen, dass ich unterdessen nicht mehr in Auboranges FR tätig bin, sondern in Ecoteaux VD.»
So oder so eine interessante Mischung
Die beiden Ortschaften liegen zwar nicht gerade nebeneinander, aber beide schmiegen sich eng an die Kantonsgrenze.
Wüthrich fühlt sich als Waadtländer, auch wenn es ein wenig komplizierter ist: «Ich bin im Kanton Waadt aufgewachsen, habe den Wohnsitz im Kanton Freiburg und arbeite im Kanton Waadt.»

Doch wie der Name vermuten lässt, ist Benedikt Wüthrich genau wie sein Fondue eine interessante Mischung.
Sein Vater stammt aus Trub BE und seine Mutter aus Norddeutschland. «Ich bin also eigentlich ein Secondo!», schmunzelt er.
So geht ein Waadtländer Moitié-moitié
Doch das weltmeisterliche Fondue der «FroMagie SA», wie Wüthrichs Käserei heisst, ist ein Moitié-moitié. Also doch ein Freiburger Klassiker, mit dem der Waadtländer den Titel geholt hat. Ist das nicht ein Widerspruch?

«Nein», stellt Wüthrich klar. «Denn die Freiburger nehmen 60 oder noch mehr Prozent Vacherin für ihr Fondue. Die Waadtländer aber sind Gruyère-Fans: Sie nehmen 70 bis hundert Prozent davon.»
Er selbst nehme 50-50. Also sowohl bei seinem Sieg 2017 wie auch 2025. Dann hat er zweimal mit dem gleichen Fondue gewonnen, einfach einmal als Freiburger und einmal als Waadtländer?

Auch hier möchte Wüthrich etwas differenzieren. «Es ist die gleiche Mischung, aber mit anderer Milch.» Dieses Jahr sei es ein Waadtländer-Fondue gewesen – «mit einer Hälfte Freiburger Vacherin.»








