Verurteilte Vatermörderin kämpft vor Obergericht Schaffhausen
Das Obergericht Schaffhausen befasst sich heute Dienstag mit dem Mordvorwurf gegen eine 28-jährige Frau. Sie soll 2015 ihren Vater erstochen haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Heute Dienstag untersucht das Obergericht Schaffhausen ein Tötungsdelikt von 2015.
- Eine damals 26-jährige Frau soll ihren Vater kaltblütig ermordet haben.
- Das Kantonsgericht verurteilte die Frau zu einer Freiheitsstrafe von 16,5 Jahren.
Vor einem Jahr verurteilte das Kantonsgericht eine 28-jährige Frau wegen der Ermordung ihres Vaters zu einer Freiheitsstrafe von 16,5 Jahren. Die Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück.
Kaltblütige Vorgehensweise
55 Messerstiche hatten die Rechtsmediziner am Leichnam des 56-jährigen Mannes festgestellt. 49 davon wurden der Beschuldigten zugerechnet.
Die Kantonsrichter sprachen denn auch von einer gezielten, brutalen Tat. Während die Tochter auf den Vater einstach, habe sie gar noch die Hand gewechselt, um weitermachen zu können. Die junge Frau sei gefühllos, brutal, kaltblütig und hemmungslos vorgegangen.
Mit seinem Strafmass ging das Gericht noch über den Antrag der Anklage hinaus. Der Staatsanwalt hatte eine 15-jährige Freiheitsstrafe verlangt. Die Verteidigung hatte beantragt, die Beschuldigte sei vom Vorwurf des Mordes freizusprechen.
Tat nach den Flitterwochen
Zum Tötungsdelikt kam es am 13. Dezember 2015 im Schaffhauser Ortsteil Hemmental in der Wohnung der Eltern der damals 26-jährigen Beschuldigten. Diese und ihr gleichaltriger Ehemann kamen an jenem Sonntagabend aus ihren Flitterwochen zurück. Alle vier Beteiligten waren Schweizer.
Was in der Wohnung genau geschah, ist nicht klar. Vater und Schwiegersohn gingen offenbar aufeinander los. Fest steht, dass am Schluss beide Männer tot und die Mutter mit Handschellen gefesselt waren. Die Beschuldigte sagt, die beiden Männer hätten sich gegenseitig erstochen.