Im Jahr 2021 lieferte ein Verbraucher über mehrere Wochen hinweg mit Fäkalien verunreinigtes Wasser – und wusste darüber Bescheid.
wasserhahn verunreinigtes wasser luzern
Im Kanton Luzern wurden 2500 Haushalte mit Trinkwasser versorgt, das stark bakteriell verunreinigt war. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2021 fiel einem Versorger im Kanton Luzern auf, dass sein Wasser verunreinigt war.
  • Dies meldete er jedoch weder an die Behörden noch an die Verbraucher.
  • Erst im vergangenen Jahr fiel das gefährliche Verhalten des Versorgers auf.
  • Nun muss dieser mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
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Der Jahresbericht 2023 der kantonalen Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz enthüllte eine schockierende Tatsache: Ein Wasserversorger im Kanton Luzern lieferte über Wochen hinweg verschmutztes Wasser an 2500 Haushalte.

Der Versorger wusste über die «starke bakterielle Verunreinigung» Bescheid. Er meldete dies jedoch weder an die Verbraucher noch an die kantonalen Behörden.

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Dies führte letztlich dazu, dass viele unwissentlich einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt waren.

Fäkalienreste in Luzerner Wasser

Darunten fielen auch Betriebe wie Restaurants, Zahnarztpraxen und Altersheimen, die besonders auf sauberes Wasser angewiesen sind.

Silvio Arpagaus, Leiter der Dienststelle und Kantonschemiker des Kantons Luzern, erklärte auf Nachfrage der «Luzerner Zeitung» genauer. «Es handelte sich um sogenannte Fäkalindikatoren», beschreibt er die Lage. Das seien «Bakterienarten, welche auf eine Kontamination des Wassers mit menschlichen oder tierischen Fäkalien hindeuten».

Arpagaus fügte hinzu: «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Krankheitserreger ins Trinkwassernetz gelangt sind. Das Lebensmittelgesetz verlangt daher, dass in solchen Fällen sofort Schutzmassnahmen vom Trinkwasserversorger ergriffen werden müssen.»

Unklarheit über die Dauer der Verunreinigung

Wie lange das Wasser verschmutzt war, bleibt ungewiss. Informationen der Dienststelle zufolge könnte dies jedoch bis zu 40 Tage lang der Fall gewesen sein.

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