Der Bund möchte den Güterverkehr von der Strasse auf die Schienen verlagern. Doch es geht nur schleppend voran.
Anschlussgleisen
Auh der Güterverkehr soll vermehrt auf die Schiene verlagert werden. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2022 fuhren rund 880'000 Lastwagen durch die Alpen – das Ziel wären maximal 650'000.
  • Der Marktanteil der Bahn am Güterverkehr beträgt weiterhin stabile 74 Prozent-

Im Jahr 2022 sind praktisch gleich viele Lastwagen durch die Alpen gefahren wie im Jahr zuvor. Es waren immer noch klar mehr, als das gesetzliche Verlagerungsziel vorgibt. Der Marktanteil der Bahn am Gütervekehr durch die Alpen blieb derweil auf hohem Niveau stabil: Er betrug rund 74 Prozent.

Das teilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) in seinem am Donnerstag veröffentlichten Semesterbericht zur Verlagerung fest. Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 880’000 Lastwagenfahrten durch die Alpen registriert, 15'000 weniger als im Vorjahr.

Schub gab der Verlagerung der Güter auf die Bahn die Fertigstellung der Neat und des Korridors für Transporte mit vier Metern Eckhöhe auf der Gotthard-Achse im Jahr 2020. Seither ist laut dem BAV die Situation weitgehend stabil.

Problem bei Strecke

Dies dürfte in erster Linie auf die laut BAV «akzentuierten Probleme» bei der Bahn auf der internationalen Nord-Süd-Achse zurückzuführen sein. 2022 sei die Hauptstrecke auf deutschem Boden immer wieder unterbrochen gewesen – oder überlastet. Hinzu kamen höhere Preise für Bahnstrom und Trassen.

Die Zahl der Lastwagenfahrten liegt damit immer noch weit über dem gesetzlichen Ziel von maximal 650'000. Im vergangenen Herbst kündigte die Landesregierung unter anderem an, sie wolle die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) künftig am CO2-Ausstoss der Camions orientieren.

Auch will sie sich dafür einsetzen, dass bei Baustellen entlang der Neat-Zulaufstrecken genügend Umleitungskapazitäten geschaffen werden. Die Finanzierung der Rollenden Landstrasse (Rola) will der Bundesrat bis 2026 weiterführen. Der Nationalrat sprach sich in März aber für eine Förderung bis 2028 aus, der Ständerat hat noch zu entscheiden.

Im nächsten Verlagerungsbericht im November wolle der Bundesrat darlegen, wie er die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Bahn weiter voranbringen wolle, schrieb das BAV.

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