Aargau: Verdacht auf erhöhte Strahlendosiswerte bei zwei Personen
Zwei Arbeiter sind beim Rückbau des Forschungsreaktors Diorit im Kanton Aargau mit radioaktivem Material in Kontakt gekommen.

Beim Rückbau des früheren Forschungsreaktors Diorit im Kanton Aargau sind zwei Mitarbeitende mit radioaktiv belasteten Aluminiumabfällen in Kontakt gekommen. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde Ensi besteht der Verdacht auf erhöhte Dosiswerte.
Die ersten Ergebnisse deuteten auf eine effektive Folgedosis von etwa 100 Millisievert (mSv) je Mitarbeiter hin, schrieb das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
Der 1977 stillgelegte Forschungsreaktor liegt auf dem Gebiet von Würenlingen im Aargau und gehört zum Paul Scherrer Institut (PSI). Bei Strahlendosen im Wertbereich von 100 mSv sind nach Angaben des Ensi keine akut auftretenden gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten.
Es werde dennoch angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit einer späteren Erkrankung proportional zu den Strahlendosen zunehme.
Messungen und Abklärungen laufen
Derzeit würden Messungen sowie Abklärungen zu den Ursachen und zur Korrektheit der ersten Ergebnisse vorgenommen, hiess es. Die Strahlenschutzverordnung legt die effektive Dosis für beruflich strahlenexponierte Personen auf 20 mSv pro Jahr fest.
Die 100 mSv sind die Dosis, die als Folge einer Aufnahme eines Nuklids in den Körper (Inkorporation) im Verlauf von 50 Jahren akkumuliert wird, wie das Ensi erläuterte. Diese könne nicht mit der effektiven Dosis von 20 mSv pro Jahr verglichen werden.
Arbeiten an radioaktiv belasteten Abfällen
In der Kernanlage Diorit werden im Rahmen der Stilllegung Triage- und Beprobungsarbeiten an radioaktiv belasteten Aluminiumabfällen vorgenommen, wie das Ensi weiter schrieb. Das Ziel sei, die Abfälle zu verpacken und zu entsorgen.
Der Forschungsreaktor Diorit, ein schweizerischer Eigenbau, war in den Jahren 1960 bis 1977 am damaligen Eidgenössischen Institut für Reaktorforschung (EIR) in Würenlingen betrieben worden. Der Reaktor wurde 1994 stillgelegt. Im selben Jahr erteilte der Bundesrat die Bewilligung zum Abbruch des stillgelegten Reaktors.