Utopien im Film: Neue gesellschaftliche Entwürfe
Utopien im Film spiegeln gesellschaftliche Umbrüche wider, auch in der Schweiz. Dabei war die West- der Deutschschweiz voraus und der Dokumentar- dem Spielfilm.

Das Wichtigste in Kürze
- Utopien in Filmen zeigen gesellschaftliche Umbrüche und neu gesellschaftliche Entwürfe.
- Dabei geht der Dokumentarfilm voran und der Spielfilm folgt darauf.
Utopien im Film spiegeln gesellschaftliche Umbrüche, auch in der Schweiz. Dabei war die West- der Deutschschweiz voraus und der Dokumentar- dem Spielfilm, sagt der Filmwissenschaftler. Jan Sahli, Filmwissenschaftler an der Universität Zürich, sagt, dass im Schweizer Spielfilm Utopien verhandelt worden sind. Dies geschieht, wenn neue gesellschaftliche Entwürfe auf etablierte Verhältnisse geprallt sind.
Als Beispiele führt er die 60er- und 80er-Jahre an. «Mitte der 60er-Jahre ging es um den Abriss des konservativen Geistes in der Schweiz.» Das mystifizierte Verhältnis der Schweiz zu den Bergen und der dortigen Bevölkerung wurde von Filmemachern wie Murer oder Langjahr hinterfragt. Das Festhalten an der geistigen Landesverteidigung geriet ins Wanken.
Dokumentarfilme machten den Anfang
Die Dokumentarfilme hätten den Anfang gemacht. Der Spielfilm folgte später. Die Westschweiz um Alain Tanner sei das Epizentrum gewesen.
In den 80er-Jahren seien die Filme dann konkreter geworden. Politischer, handfester, tagesaktueller, wie zum Beispiel der Dokumentarfilm «Züri brännt» (1981) zeige.