US-Zölle schockieren Ostschweizer Exportwirtschaft
Die IHK St.Gallen-Appenzell forderte am Freitag intensive diplomatische Bemühungen – «verhandeln, verhandeln, verhandeln», so Direktor Markus Bänziger.

Das machte die Industrie- und Handelskammer (IHK) St.Gallen-Appenzell am Freitag in einer Mitteilung deutlich. Sie forderte intensive diplomatische Bemühungen. «Verhandeln, verhandeln, verhandeln – das ist jetzt gefragt», sagte IHK-Direktor Markus Bänziger gemäss Mitteilung.
Es müsse alles daran gesetzt werden, dass die Importzölle mindestens auf das Niveau vergleichbarer Wirtschaftsregionen herunterkämen. Von den drohenden hohen Zöllen besonders betroffen sind laut IHK die Ostschweizer Tech-Industrie mit Maschinen, Elektronik und Fahrzeugen, auf, die über die Hälfte der US-Exporte entfalle.
Mit einem jährlichen Exportvolumen von rund 2,3 Milliarden Franken sind die USA nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt der Region. Die IHK warnte vor einem Abbau von Arbeitsplätzen und Investitionen. Rund 10’000 Stellen seien direkt vom US-Geschäft abhängig.
Gefahr für Arbeitsplätze und Investitionen
«Geschäftsmodelle sind langfristig angelegt, doch die gegenwärtige US-Handelspolitik schafft kurzfristige Unsicherheit», sagte Remo Wild, Leiter Export bei der IHK, gemäss Mitteilung. Die Kammer forderte rasche Fortschritte bei Handelsbeziehungen mit Freihandelspartnern wie Indien, Malaysia und den Mercosur-Staaten.
Zudem müssten bestehende Abkommen zum Beispiel mit China und Mexiko aktualisiert werden. Prioritär bleibe der bilaterale Weg mit der EU. Langfristig müsse ein sektorales Freihandelsabkommen mit den USA angestrebt werden.