Eine Frau wurde von einem Pizzakurier überfahren. Doch sie hatte suizidale Absichten, weswegen den jungen Mann keine Schuld traf.
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Das Bezirksgericht in Meilen ZH. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Ürikon wurde eine Frau von einem Pizzakurier überrollt.
  • Der junge Mann wurde vom Gericht freigesprochen.
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Im Winter 2022 auf der Seestrasse in Ürikon kam eine Frau durch einen Pizzakurier ums Leben. Allerdings gewollt. Die Frau lag mitten auf der Strasse und wurde von dem jungen Mann überfahren. So berichtet es die «Zürichsee-Zeitung».

Vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung

Trotz des tragischen Hintergrunds musste sich der junge Mann vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft behauptete, dass er hätte langsamer fahren sollen angesichts der Dunkelheit und Nässe.

Die Staatsanwaltschaft sah dies jedoch anders, forderte eine Geldstrafe von 7000 Franken. Ausserdem wollte die Familie des Opfers 25'000 Franken als Genugtuung von dem jungen Mann haben.

Bezahlen musste der Pizzakurier aber keinen der beiden Geldbeträge, denn die Sachlage war für das Gericht zugunsten des Angeklagten eindeutig.

Für das Gericht ein klarer Fall

Das Gericht sprach den jungen Mann frei von der Anklage der fahrlässigen Tötung.

Ganz ungeschoren kommt der Pizzakurier aber nicht davon. Denn nach dem Vorfall geriet der junge Mann in eine Polizeikontrolle und hatte keinen Fahrausweis dabei. Dafür muss er 600 Franken bezahlen und darf sich in den nächsten zwei Jahren nichts zuschulden kommen lassen.

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Brauchen Sie Hilfe?

Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizidgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Beraterinnen und Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

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