Unispital Basel behandelt Prostatavergrösserungen mit Wasserstrahl
Neu werden Vergrösserungen der Prostatadrüsen mit einem Hochdruck-Wasserstrahl weggeschossen. Diese Behandlung ist schnell und präzise.

Das Wichtigste in Kürze
- Prostatavergrösserungen werden in Basel neu mit einem Hochdruck-Wasserstrahl behandelt.
- Der Eingriff mit dem neuen Operationsroboter dauert zwischen 20 und 30 Minuten.
Hitze und Elektrizität haben am Unispital Basel ausgedient als Instrumente in der Prostatabehandlung. Neu werden Vergrösserungen der Vorsteherdrüse mit einem Hochdruck-Wasserstrahl weggeschossen. Das ist schnell, präzis und schonend und schadet der Manneskraft nicht.
Mit dem sogenannten AquaBeam-System steht Urologen am Universitätsspital Basel erstmals eines der «innovativsten Roboter-assistierten Verfahren» zur Verfügung. Dies zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung, das teilte das Spital am Freitag mit.
Eingriff mit Operationsroboter
Der Eingriff mit dem neuen Operationsroboter wird ohne Schnitt durch die Harnröhre durchgeführt und dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Die operierende Fachperson führt das Gerät ein und legt mit Ultraschall fest, wo genau wie viel überschüssiges Gewebe ist. Dieses wird dann durch einen Hochdruck-Wasserstrahl abgetragen.
Dieser Vorgang wird mittels Echtzeit-Ultraschall kontrolliert. Dabei könne komplett auf elektrischen Strom oder Hitze verzichtet werden. Dadurch werde das umliegende Gewebe geschont, heisst es.
30 % der Ü50-Männer leiden an einer vergrösserten Prostata
Beschwerden bei der Blasenentleerung aufgrund einer gutartig vergrösserten Prostata ist schon beinahe eine Volkskrankheit. Bereits 30 Prozent der über 50-jährigen Männer leiden darunter. Wenn eine Therapie mit Medikamenten nicht zum Erfolg führt, kann eine Operation helfen. Diese wird über die Harnröhre zur Linderung der Beschwerden und zur Verbesserung der Blasenentleerung durchgeführt.
Mit dem «AquaBeam-System» dauert die Gewebeabtragung gemäss Mitteilung unabhängig von der Grösse der Drüse nur wenige Minuten. Insbesondere Patienten mit grossen Prostatadrüsen profitieren von der deutlich verkürzten Operationsdauer, präzisiert das Unispital. Darüber hinaus könne durch die schonende Technik bei den meisten Patienten der Samenerguss und die Sexualfunktion erhalten werden.
Technologie wird auch in St. Gallen angewendet
Das Unispital Basel ist nicht das erste in der Schweiz, das die neue Technologie nutzt. Sie gelangt beispielsweise auch am Kantonsspital St. Gallen zur Anwendung.