Im kommenden Jahr werden die Krankenkassenprämien der CSS um 0,9 Prozent gesenkt. Dies teilte die CSS-Chefin Philomena Colatrella am Mittwoch mit.
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Die Konzernchefin der Krankenkassengruppe CSS, Philomena Colatrella. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die CSS plant eine durchschnittliche Senkung der Krankenkassenprämien um 0,9 Prozent.
  • Damit reagiert die CSS auf die angehäuften Reserven in Höhe von elf Milliarden Franken.
  • Längerfristig sollen die Prämien aller Kassen schweizweit um 0,5 Prozent steigen.

Der Krankenversicherer CSS will die Prämien im nächsten Jahr senken. Geplant sei über die gesamte Gruppe hinweg eine durchschnittliche Senkung der Prämien um 0,9 Prozent. Dies erklärte die CSS-Chefin Philomena Colatrella am Mittwoch in einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen RTS.

Insgesamt sollen die Prämien aller Kassen in der Schweiz aber im Durchschnitt um 0,5 Prozent angehoben werden.

Das gab Gesundheitsminister Alain Berset vergangene Woche bekannt. Wie Berset sprach auch Colatrella von einer moderaten Prämienerhöhung, welche im Zuge des ausserordentlichen Jahres 2020 vorgenommen werde.

Reserven von elf Milliarden Franken

Bis im April seien die Kosten im Gesundheitswesen weiter angestiegen, verteidigte Colatrella die weiter steigenden Prämien in der Schweiz. Nach der «Lockdown-Pause» seien ausserdem in den Spitälern aufgeschobene Operationen und Behandlungen nachgeholt worden. Diese würden ebenfalls in die Kalkulation der Prämiensätze miteinfliessen. Und zudem hätten sich die Kosten für ambulante Behandlungen erhöht.

«Bei der Berechnung der Prämien schauen wir immer darauf, wie wir eine nachhaltige Prämienpolitik betreiben können.» So fuhr Colatrella mit Blick auf die Reservepolitik der CSS fort. Dabei seien die Reserven dazu da, um die Kosten für allfällige Schocks, wie etwa die Coronapandemie, abzufedern.

Über die Jahre haben sich im Schweizer Krankenkassensystem Reserven von rund elf Milliarden Franken angehäuft. Über den Umfang und einen allfälligen Abbau der Krankenkassenreserven in der Schweiz müsse eine Diskussion geführt, forderte Colatrella. Zugleich sprach sie sich aber gegen die Rückerstattung von Reserven an die Versicherten aus. Vielmehr müssten die Prämiensätze so «genau» wie möglich berechnet werden, sagte die CSS-Chefin.

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