Gewerkschaften wehren sich die geplante Einführung des Essenslieferdienstes Uber Eats des US-Fahrdienstvermittlers in Genf.
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Das Logo der Gewerkschaft Unia. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Unia kritisiert in Genf den Essenslieferdienst von Uber.
  • Das Geschäftsmodell beruhe auf der Ausbeutung von Angestellten.
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Die geplante Einführung des Essenslieferdienstes Uber Eats des US-Fahrdienstvermittlers in Genf stösst auf Widerstand der Gewerkschaften. Das Geschäftsmodell beruhe auf der Ausbeutung von Angestellten, kritisiert die Unia.

Sie fordert eine Task Force mit Beteiligung des Bundesrats, der Sozialpartner und der Sozialversicherungen. Der Bundesrat müsse anstatt auf «reine Deregulierung zu setzen, sofort Massnahmen zum realen Schutz der Arbeitnehmenden» ergreifen, schreibt die Gewerkschaft in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.

Sie bezichtigt den US-Konzern der unlauteren Konkurrenz, mit der er seit einigen Jahre die Schweizer Taxibranche aufmische. Mit einem perfiden System zwinge der US-Konzern seine Fahrer/innen zu Arbeit als Scheinselbständige. Während das Unternehmen Behördenentscheide ignoriere, würden die Chauffeure oft de facto schwarz und ohne Sozialversicherung fahren, moniert die Unia.

Juristisches Hickhack

Ob Uber-Fahrer Selbständigerwerbende oder Angestellte sind, ist in der Schweiz nicht rechtsgültig geklärt. Die Suva war Anfang 2017 zum Schluss gekommen, dass es sich bei Uber um einen normalen Arbeitgeber mit Angestellten handelt. Dagegen legte das Unternehmen Rekurs ein und erreichte einen Teilsieg. Das Sozialversicherungsgericht Zürich wies die Sache für weitere Abklärungen an die Suva zurück.

Uber Eats ist eine App für Essenslieferungen, die das kalifornische Unternehmen 2014 gegründet hat. Benutzer können damit Speisen von teilnehmenden Restaurants bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Jetzt will Uber mit diesem Angebot in der Romandie Fuss fassen. In den USA zum Beispiel deckt der Dienst bereits rund die Hälfte der Bevölkerung ab.

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