Die Bündner Grossrätin Preisig (SP) ist unzufrieden mit dem Wahlverhalten einiger Parlamentarier. Diese hätten sich nicht an die offizielle Wahlparole gehalten.
Jon Pult Bundesrat Wahl
Der nichtgewaehlte Bundesratskandidat Jon Pult, SP-GR. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Jon Pult (SP/GR) ist bei der Wahl zum Bundesrat gescheitert.
  • Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (SP) hatte im 2. Wahlgang viele Stimmen erhalten.
  • Die SP-Abweichler ernten Kritik aus den eigenen Reihen.

Die Bündner Grossrätin Franziska Preisig (SP) hat das «unehrliche» Wahlverhalten einiger Parlamentsmitglieder kritisiert. 70 Mitglieder, die ihre Stimme im zweiten Wahlgang dem Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (SP) gaben, hätten sich nicht an die offizielle Wahlparole gehalten. Der gescheiterte Jon Pult (SP/GR) habe dem Parlament Angst gemacht.

«Ich bin davon überzeugt, dass Pult nichts gefehlt hätte, um Bundesrat zu werden. Er hat durch seine Geradlinigkeit und seinen überzeugenden Auftritt vielleicht ein wenig Angst ausgelöst. Pult repräsentiert eine andere Generation und lebt das ein Stück vor», sagte Preisig am Mittwoch in einem Interview mit Keystone-SDA.

Die Bündnerin ist enttäuscht, zeigt aber auch Stolz. «Ich finde, dass wir mit Beat Jans (BS) einen guten Bundesrat haben, da ein offizieller Kandidat gewählt wurde.»

«Mangel an Respekt»

Die Sozialdemokratische Partei (SP) hat die mutmassliche Haltung des bürgerlichen Lagers bei der Wahl des neuen Bundesrates zur Kenntnis genommen. Gegenüber RTS nannte Nationalrätin Valérie Piller-Carrard (SP/FR) die vielen Stimmen für Jositsch einen Akt des Misstrauens und einen völligen Mangel an Respekt gegenüber den von der Partei aufgestellten Kandidaten.

Der Co-Präsident der SP-Fraktion, Samuel Bendahan (VD), sagte ebenfalls in einem Interview mit RTS, dass es nun die Frage zu klären gilt, ob das bürgerliche Lager noch Sozialdemokraten in der Regierung haben will oder nicht.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Daniel JositschBundesratParlamentRegierungStänderatJon PultAngstSP