Das vierte Quartal endet für die Grossbank UBS mit einem Verlust. Insgesamt beläuft sich dieser auf 279 Millionen US-Dollar.
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Die UBS schliesst das vierte Quartal mit roten Zahlen ab. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 279 Millionen US-Dollar Verlust: So schliesst die UBS das vierte Quartal 2023 ab.
  • Übers Gesamtjahr gesehen resultiert jedoch ein Gewinn von 29 Milliarden.
  • Chef Sergio Ermotti zeigt sich zufrieden.
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Die UBS hat im vierten Quartal 2023 einen Verlust von 279 Millionen US-Dollar erlitten. Es ist das zweite Quartal, in dem die übernommene CS voll mitgerechnet ist. Im dritten Quartal hatte die UBS einen Verlust von 785 Millionen ausgewiesen.

Vor Steuern ergab sich ein Minus von 751 Millionen, wobei darin laut Mitteilung unter anderem ein Verlust von 508 Mio US-Dollar im Zusammenhang mit der Beteiligung an der SIX Group enthalten ist. Auf bereinigter Basis spricht die UBS von einem Vorsteuergewinn für die Periode von Oktober bis Dezember 2023 von 592 Millionen.

Bereits hat die kombinierte Bank die Kosten deutlich gesenkt. Gemäss den Angaben wurden bereits Kosten in Höhe von rund 4 Milliarden US-Dollar per Ende Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zu 2022 eingespart. Die Integrationskosten und ähnliches beliefen sich dabei im vierten Quartal auf 1,8 Milliarden.

Gewinn von 29 Milliarden im Gesamtjahr

Im Gesamtjahr 2023 hat sie aber von einem Buchgewinn bei der CS-Übernahme profitiert und einen Gewinn von 29,0 Milliarden erzielt. Diese hat nämlich zu einem sogenannten negativen Goodwill von 28,9 Milliarden geführt, da der Kaufpreis deutlich unter dem Buchwert der damals zweitgrössten Schweizer Grossbank lag.

Haben Sie Vertrauen in die Grossbank UBS?

Die UBS-Aktionäre sollen nun für 2023 eine um 27 Prozent höhere Dividende von 0,70 Dollar pro Aktie erhalten. Zudem sollen die Aktienrückkäufe, die wegen der CS-Übernahme derzeit auf Eis liegen, im zweiten Halbjahr 2024 wieder aufgenommen werden – voraussichtlich im Umfang von bis zu 1 Milliarde im laufenden Jahr.

Ausserdem will die Bank auch in den nächsten Jahren viel Kapital an die Aktionäre zurückführen. Sie plant etwa für das laufende Jahr 2024 eine Erhöhung der Dividende pro Aktie im mittleren Zehnerbereich. Ausserdem sollen die Aktienrückkäufe im Geschäftsjahr 2026 insgesamt wieder über dem Niveau von 2022 zu liegen kommen.

UBS-Chef ist zufrieden

Die UBS spricht in der Mitteilung von einem hohen Kundenvertrauen, was sich an den Vermögenszuflüssen gezeigt habe. Die Bank hat im vierten Quartal im Kerngeschäft – in der globalen Vermögensverwaltung – einen Nettoneugeldzufluss von 22 Milliarden Dollar verzeichnet. Seit Abschluss der Übernahme der CS seien es in dem Bereich 77 Milliarden gewesen.

Damit verwaltete die UBS gruppenweit per Ende Dezember Vermögen in Höhe von 5714 Milliarden Dollar. Ende September waren es noch 5373 Milliarden gewesen.

Sergio Ermotti ist nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zum CEO der Schweizer Grossbank ernannt worden. (Archivbild)
Sergio Ermotti ist nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zum CEO der Schweizer Grossbank ernannt worden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

UBS-Chef Sergio Ermotti zeigte sich denn auch zufrieden: «Wir konnten das Geschäft von Credit Suisse stabilisieren und haben bei der Integration enorme Fortschritte erzielt», lässt er sich in der Mitteilung zitieren. Der Weg in den nächsten Jahren werde nicht immer geradeaus führen, aber die Strategie sei klar.

Mit Blick in die Zukunft gibt sich die UBS wie üblich eher zurückhaltend, zumal die genaue Zinsentwicklung und der Verlauf der geopolitischen Spannungen unklar seien. Man setze die Strategie und die Integrationspläne weiter um und fahre mit der aktiven Reduzierung von gewissen Vermögenswerten und Kosten fort, heisst es. Im ersten Quartal dürften ausserdem saisonale Faktoren den Ertrag positiv beeinflussen.

UBS will Kosten massiv verringern

Die UBS setzt sich im Zuge der Integration der Credit Suisse ehrgeizige Ziele. Sie will nun bis Ende 2026 die Kosten brutto um rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zum Stand von 2022 verringern.

Die Schweizer Gesellschaften von UBS und CS sollen bis im dritten Quartal 2024 zusammengelegt werden.

Rund die Hälfte der angestrebten Bruttoeinsparungen wolle die UBS bereits bis Ende 2024 erreichen, wie sie anlässlich der Präsentation ihrer Jahreszahlen am Dienstag mitteilte. Bisher hatte die UBS ihr Ziel für die Kosteneinsparungen auf mehr als 10 Milliarden Dollar bis Ende 2026 beziffert.

Bis Ende 2023 hat die UBS bereits Einsparungen von brutto rund 4 Milliarden Dollar im Vergleich zu den kombinierten Kosten 2022 der beiden Grossbanken UBS und CS erzielt, wie es weiter heisst. Zum Ende des dritten Quartals 2023 hatte die UBS die Einsparungen noch auf 3 Milliarden Dollar beziffert.

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