Das «Berner Modell» wird im Oktober endgültig begraben. Die TX Group macht aus den beiden Redaktionen in der Bundesstadt eine grosse – mit zwei Titeln.
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Zeitungsausgaben von Bund und Berner Zeitung. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Berner Zeitung» und der «Bund» werden weiterhin als eigenständige Titel verkauft.
  • Die Redaktionen der beiden Berner Tageszeitungen werden aber fusioniert.
  • Mit diesem Schritt verknüpft ist der Abbau von 20 Stellen.

Die Zürcher Tamedia legt in Bern die Redaktionen von «Berner Zeitung» und «Bund» zusammen und streicht voraussichtlich 20 Vollzeitstellen. Die beiden Titel sollen aber eigenständig bleiben. Das hat das zur TX Group gehörende Unternehmen am Donnerstag bekanntgegeben.

Laut einer Mitteilung wird die Neuorganisation in den kommenden Monaten unter Einbezug der Redaktionen näher definiert. Der Stellenabbau werde von den Ergebnissen dieser Konsultation abhängen. Er soll so weit wie möglich über die natürliche Fluktuation erfolgen. Andernfalls kommt ein Sozialplan zur Anwendung.

TX Group: Eine Frau in der Chefredaktion

Die TX Group will trotz Zusammenführung der beiden Redaktionen die zwei Titel «Berner Zeitung» und «Bund» als separate Angebote weiterführen. Die beiden Zeitungen sollen je ihr eigenes Publikum ansprechen.

Der «Bund» soll seinen Meinungs- und Debattenteil stärken und die breitere Ausland- sowie Kulturberichterstattung aufweisen. Die «Berner Zeitung» soll hingegen auf eine umfassendere Regionalberichterstattung sowie den Sport setzen.

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So sieht die neue Chefredaktion der Redaktion aus. Die TX Group setzt dem «Berner Modell» ein Ende. - TX Group

Zur Chefredaktion der neuen Redaktion gehören: Simon Bärtschi (Gesamtleitung, Chefredaktor «Berner Zeitung»), Patrick Feuz (Chefredaktor «Der Bund»), Regula Fuchs (Kultur, Aus- und Weiterbildung) sowie Wolf Röcken (Tagesleitungen und Newsmanagement).

20 Stellen werden abgebaut

Darüber hinaus will die TX Group unter der Leitung von Feuz das Thema Meinungen und Debatte für die Titel «Der Bund», «Basler Zeitung» und «Tages-Anzeiger» neu konzipieren.

Der Schritt geht mit dem Abbau von 20 Stellen einher. Das heisst, dass rund ein Drittel der heute insgesamt 70 Vollzeitstellen bei den Zeitungen gestrichen werden. Der Abbau erfolge «ohne Not». Denn Tamedia habe im vergangenen «Krisenjahr» auf Stufe Ebitda einen Gewinn von elf Millionen Franken erzielt.

Syndicom fordert, dass Tamedia die Entlassungen auf ein Minimum reduziert. Und für den nicht vermeidbaren Teil des Abbaus «zu einem fairen Sozialplan Hand bietet».

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