Im Sommer 2015 wurde ein Mädchen tot in einem Keller aufgefunden. Das Kantonsgericht St. Gallen hat die Eltern nun freigesprochen.
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Das Kantonsgericht in St. Gallen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im August 2015 wurde in Staad SG ein totes Mädchen in einem Keller gefunden.
  • Die Eltern wurden nun vom Hauptvorwurf der Tötung freigesprochen.
  • Der Todeszeitpunkt sowie die Ursache sind noch immer unbekannt.

Für das Kantonsgericht St. Gallen ist nicht erwiesen, dass eine 37-jährige Deutsche und ihr 57-jähriger Partner für den Tod ihrer gemeinsamen Tochter verantwortlich sind. Es sprach sie am Freitag vom Hauptvorwurf der Tötung frei.

Es verurteilte sie jedoch wegen Verletzung der Fürsorgepflicht und weiterer Delikte zu Freiheitsstrafen von 30 und 21 Monaten. Bei der Frau werden teilbedingt 12 der 30 Monate vollzogen, die Freiheitsstrafe gegen den Mann wurde bedingt ausgesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Vorwurf gegen Eltern nicht haltbar

Im August 2015 hatte die Polizei im Keller eines Hauses in Staad SG ein totes Mädchen entdeckt. In der Verhandlung vom vergangenen Freitag vor Kantonsgericht St. Gallen ging es um die Frage, ob die Eltern für den Tod des Kindes verantwortlich gemacht werden konnten.

Das Kreisgericht Rorschach hatte die Eltern Ende 2018 wegen fahrlässiger Tötung zu Freiheitsstrafe von sechs und fünf Jahren verurteilt. Dieses Urteil hob das Kantonsgericht mit seinem Berufungsentscheid jetzt auf. Die Annahme, die Eltern hätten ihr Kind im Sommer 2015 allein gelassen, sodass es an Hitze starb, sei nicht haltbar. Der Todeszeitpunkt und die Todesursache seien nicht klar, stellte das Gericht fest.

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