Aus dem Schlussbericht zur Entgleisung eines Autozugs im Bahnhof Realp UR geht technisches Versagen als Unfallursache hervor.
Ein Notausgang im Furkatunnel, anlässlich des Auftaktanlasses der Hauptarbeiten Furkatunnel in Realp.
Ein Notausgang im Furkatunnel, anlässlich des Auftaktanlasses der Hauptarbeiten Furkatunnel in Realp. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im August 2015 ist ein Autozug in Realp UR entgleist.
  • Laut dem Abschlussbericht handelt es sich bei der Unfallursache um technisches Versagen.
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Die Entgleisung eines Autozugs im Bahnhof Realp UR im August 2015 ist auf ein technisches Versagen zurückzuführen. Der Zug konnte bei der Einfahrt in den Bahnhof offenbar keine genügende Bremswirkung aufbauen.

Dies geht aus dem Schlussbericht hervor, den die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) am Montag publizierte. Beim Unfall wurden keine Personen verletzt, an den Schienenfahrzeugen und an der Bahninfrastruktur entstand jedoch erheblicher Sachschaden.

Am späten Nachmittag des 21. August 2015 hatte ein Autozug des Autoverlads Furka bei der Einfahrt in den Bahnhof nicht rechtzeitig anhalten können. Der Zug prallte in einen Prellbock, anschliessend entgleisten die Lokomotive und die ersten beiden der insgesamt zwölf Wagen. Die erreichte Bremswirkung lasse den Schluss zu, dass nur die Lok gebremst habe, schreibt die SUST.

Schäden lassen Ursache nicht zweifelsfrei festgestellt

Die Ursache für die ungenügende Bremswirkung lag mit grosser Wahrscheinlichkeit in der Verbindung zwischen der Lok und dem ersten Wagen. Sie konnte aber wegen den entstandenen Schäden laut SUST nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Da bei der Vorbeifahrt an einem Halt-Signal eine Zwangsbremsung ausgelöst wurde und diese Wirkung auch da ungenügend blieb, stehe als Ursache ein technisches Versagen im Vordergrund.

Der Lokführer verhielt sich laut dem Schlussbericht situationsgerecht. «Er versuchte, mit seinem Verhalten die grösstmögliche Bremswirkung zu erreichen», schreibt die SUST.

Im Rahmen dieser Untersuchung stellte die SUST fest, dass in den Fahrdaten nicht alle für eine Sicherheitsuntersuchung relevanten Daten aufgezeichnet werden. Sie will zu dieser Thematik zu einem späteren Zeitpunkt eine separate Studie verfassen.

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