Der Pilotenverband der Swiss droht mit einem Streik, die Swiss hält die Forderungen für nicht tragbar. Am nächsten Wochenende kommt es zum Showdown.
Das sagt die Swiss. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Piloten-Gewerkschaft der Swiss fordert von der Swiss einen neuen GAV.
  • Sollte kein «zeitgemässer» GAV zustande kommen, komme es zum Streik.
  • Die Swiss hält die Forderungen für nicht tragbar, ist jedoch zuversichtlich.

Seit April dieses Jahres haben die Piloten der Swiss keinen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mehr. Gestern Sonntag kündigte der Pilotenverband Aeropers an: Sollte die Fluggesellschaft bis zum kommenden Sonntag keinen «zeitgemässen Gesamtarbeitsvertrag» vorschlagen, komme es zum Streik.

Jetzt äussert sich die Swiss zur Streik-Drohung und gibt sich gelassen. Mediensprecherin Karin Montani zu Nau.ch: «Aktuell ist kein Streik geplant, denn es finden Verhandlungen statt.» Sie ist sich sicher: Während der Herbstferien komme es zu keiner Arbeitseinstellung seitens der Piloten.

GAv
Interview mit Thomas Steffen, Mediensprecher «Aeropers».
Flugzeug der Swiss
Für die Swiss sind diese jedoch «nicht tragbar».
Swiss Flugzeuge auf Flugplatz
Mit einem Streik rechnet die Fluggesellschaft aber nicht. Sie ist überzeugt, dass es an Verhandlungstisch zu einer Einigung kommt.

Doch räumt sie ein, dass die Forderungen zwischen Pilotenverband und Swiss «sehr weit auseinanderliegen». Montani stellt klar: «Aus unserer Sicht sind die Forderungen von Aeropers zu hoch – das ist nicht tragbar.»

So sei seitens der Swiss ein Angebot gemacht worden, das 60 Millionen Franken über dem letzten abgelehnten GAV liege. Montani schüttelt den Kopf: «Für den Pilotenverband ist das immer noch nicht genug.»

Anders sieht dies der Mediensprecher von Aeropers: Gegenüber dem «Blick» führte dieser aus, dass der Vorschlag deutlich unter dem GAV von 2018 liege.

Streik würde «Reputation von Swiss schaden»

Ein Streik wäre für alle Parteien «eine Verlierersituation», so Montani zu Nau.ch weiter. «Für unsere Kunden, aber auch für unsere Piloten.» Auch die Swiss würde darunter leiden – «einerseits finanziell, andererseits aber auch, was unsere Reputation angeht.»

Können Sie die Forderungen des Pilotenverbands nachvollziehen?

Wichtig sei nun, dass beide Parteien verhandlungsbereit sind. «Beide Seiten müssen nochmals aufeinander zukommen.» Am 7. Oktober fanden erste Gespräche zwischen dem Swiss-CEO Dieter Vranckx und dem Pilotenverband statt.

Geplant sind zwei weitere Verhandlungstage am 22. und 23. Oktober. Nächsten Montag informiert Aeropers über das weitere Vorgehen.

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