Der Muslimische Verein will auf dem Haus der Religionen eine Kuppel errichten. Der SVP stösst das sauer auf. Ein Berner Stadtrat sieht darin ein Machtsymbol.
Deshalb ist SVP-Stadtrat Henri Beuchat gegen ein Mini-Minarett auf dem «Haus der Religionen». - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Haus der Religionen in Bern soll in Zukunft eine Kuppel zieren.
  • SVP-Stadtrat Henri Beuchat kämpft gegen das geplante «Mini-Minarett».
  • Er sieht in dem Vorhaben ein Symbol des politischen Islam.

Der Muslimische Verein Bern plant den Bau einer Kuppel auf dem Haus der Religionen. Rund dreieinhalb Meter hoch soll der Bau inklusive Turm werden. Laut Baugesuch ein «Wahrzeichen des Muslimischen Vereins».

Der Berner SVP-Stadtrat Henri Beuchat stellt sich klar gegen das Vorhaben. «Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür», sagt er. Die Kuppel sei ein Zeichen gegen eine liberale Gesellschaft und ein Machtsymbol des politischen Islams. «Das ist für mich ganz klar die Definition eines Minarettes.»

SVP Stadtrat Beuchat prüft rechtliche Schritte

Zudem vermutet er, der geplante Bau könnte verfassungswidrig sein. Seit der Annahme der Minarett-Initiative vor zehn Jahren ist der Bau von neuen Minaretten in der Schweiz verboten.

Ob es sich bei dem geplanten 75 Zentimeter hohen Türmchen um ein Minarett handelt, darüber lässt sich streiten. SVP Politiker Beuchat und Qaasim Illi vom Islamischen Zentralrat Schweiz sind sich aber für ein Mal einig. Letzterer bezeichnet den Bau auf Twitter als «Kuppel mit Mini-Minarett» und spielt damit Beuchat in die Hände.

«Die SVP ist in weiterer Abklärung, was die rechtlichen Schritte sein werden», erklärt Beuchat. Zusammen mit dem Egerkinger Komitee will er auf nationaler Ebene gegen die Kuppel vorgehen. Denn für ihn ist klar: «Wir wollen keine Machtsymbole des Islam, wir wollen keine verhüllten Frauen, wir wollen keine Scharia und wir wollen keine Parallelgesellschaften.»

Das ganze Interview mit Henri Beuchat, SVP-Stadtrat. - Nau
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