Die Pandemie hat in ihrem ersten Jahr tiefe Spuren im Konsumverhalten der Menschen in der Schweiz hinterlassen.
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Die Schweizer Hotellerie erholt sich weiter von der Coronakrise. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pandemie hat das Haushaltsbudget der Schweizer stark verändert.
  • Verlierer sind Gastronomie und Hotellerie, für die 38 Prozent weniger ausgegeben wurde.
  • Dafür haben Haushalte mehr gespart.

Privathaushalte gaben 2020 durchschnittlich 38 Prozent weniger für Gastronomie und Hotels aus als im Vorjahr. Die Ausgaben für Kleider und Schuhe sanken um 21 Prozent.

Im Durchschnitt gab ein Privathaushalt in der Schweiz damit 343 Franken im Monat für Gast- und Beherbergungstätten aus und zahlte 138 Franken im Monat für Kleider und Schuhe, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.

Kultur leidet ebenfalls

Einen starken Rückgang gab es demnach auch bei den Ausgaben für Unterhaltung, Erholung und Kultur: Sie sanken um 23 Prozent auf durchschnittlich 394 Franken monatlich. Die monatlichen Ausgaben für den Verkehr gingen gemäss der Haushaltsbudgeterhebung 2020 des BFS vor dem Hintergrund von Lockdown und Homeoffice um 11 Prozent auf 630 Franken zurück.

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Homeoffice ist im Zuge der Corona-Pandemie für viele Angestellte zum Alltag geworden. - dpa

Entsprechend sparten die Privathaushalte im ersten Jahr der Coronapandemie mehr: Durchschnittlich verwendeten sie 46,5 Prozent des Bruttoeinkommens oder 4546 Franken im Monat für Konsumausgaben. Das waren 8 Prozent weniger als 2019.

Obligatorische Ausgaben beispielsweise für Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Krankenkassenprämien betrugen im Durchschnitt 3028 Franken im Monat oder 30,8 Prozent des Bruttoeinkommens eines Haushalts.

Durchschnittshaushalt verdient 6789 Franken

Bei den verfügbaren Einkommen seien keine signifikanten Verschiebungen zu erkennen, schrieb das Bundesamt. Das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen habe 6789 Franken im Monat betragen. Der Betrag sei mit 2019 vergleichbar.

Zu berücksichtigen ist dabei laut BFS allerdings, dass 61 Prozent aller Haushalte ein Einkommen unter dem schweizerischen Mittelwert aufwiesen. Im Durchschnitt lebten in einem Haushalt 2,12 Personen. Oft sei das Einkommensniveau von Personen, die allein in einem Haushalt lebten, tiefer als das von Menschen in Mehrpersonenhaushalten.

Die Haushaltsbudgeterhebung 2020 des BFS basiert auf einer Stichprobe. Befragt wurden dafür 3452 Haushalte.

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