Stadt Luzern rechnet für 2026 mit Gewinn von 51,7 Millionen Franken
Die Stadt Luzern erwartet für 2026 einen Gewinn von 51,7 Millionen Franken bei geplanten Nettoinvestitionen von 138 Millionen Franken.
Der Luzerner Stadtrat erwartet im Budget 2026 bei einem unveränderten Steuerfuss von 1,55 Einheiten diesen Überschuss. Für das nächste Jahr sind diese hohen Investitionssummen vorgesehen.
Die Stadtregierung budgetiert für das genannte Jahr bei einem Aufwand von 950,3 Millionen Franken und einem Ertrag von 975,6 Millionen Franken einen betrieblichen Überschuss von 25,3 Millionen Franken. Zusammen mit dem positiven Finanzergebnis ergibt sich ein operativer Gewinn.
Trotz dieser schwarzen Zahlen sieht Finanzdirektorin Franziska Bitzi Staub die Stadt Luzern vor «besonderen Herausforderungen», wie sie an der Medienkonferenz erklärte. Die Weltwirtschaftslage sei unberechenbar und volatil.
Hohe Gewinne zur Finanzierung umfangreicher Investitionen
Was heute gelte, könne morgen schon anders sein. In den kommenden Jahren seien hohe Gewinne notwendig, um die umfangreichen Investitionen finanzieren zu können.
Laut Prognose der Stadt sollen in den Jahren zwischen '27 und '29 Überschüsse zwischen rund vierzig bis fünfzig Mio CHF eintreffen.
Für das Jahr '26 plant die Stadt Nettoinvestitionen in Höhe von etwa einer Milliarde dreihundertachtzig Mio CHF für «insgesamt 248 Investitionssprojekte», wie Roland Brunner, Chef der städtischen Finanzverwaltung, ausführte.
Investitionen in Schulhaussanierungen und Sportinfrastruktur
Das sind drei Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Die grössten Brocken betreffen die Schulhaussanierungen Littau Dorf, Rönimoos, Moosmatt und Steinhof.
Weitere knapp fünf Millionen Franken plant die Stadt für den Neubau der Kunstrasenfelder des Fussballclubs Kickers Luzern und des FC Südstern ein. Für die Wärmeversorgung und Photovoltaikanlagen eigener Liegenschaften sind vier Millionen Franken budgetiert.
Auch in den Folgejahren bleiben die Investitionen hoch: Für den Zeitraum '25 bis '34 ist ein Volumen von rund eineinhalb Milliarden Franken vorgesehen. Allfällige Investitionen für Wohnrauminitiativen oder das neue Luzerner Theater seien dabei noch nicht enthalten.
Steuererträge steigen trotz Klumpenrisiko
Die hohen Investitionssummen lassen das Nettovermögen der Stadt Luzern schrumpfen. Als «aussergewöhnlich» bezeichnete man seitens der Stadtregierung die Entwicklung der Steuererträge juristischer Personen.
Im nächsten Jahr rechnet man mit Steuererträgen von über einer halben Milliarde Schweizer Franken. Bis zum Jahr 2029 sollen diese auf fast sechshundert Mio CHF ansteigen.
Stadträtin Bitzi wies auch heuer auf das sogenannte Klumpenrisiko hin. Ein grosser Teil der Firmensteuern stamme von einer «Handvoll Unternehmen». Umso wichtiger seien Standortattraktivität, gepflegte Beziehungen und eine gesicherte Wettbewerbsfähigkeit.
Steigende Beiträge an den kantonalen Finanzausgleich
Dank der soliden Finanzlage leistet die Stadt Luzern höhere Beiträge an den kantonalen Finanzausgleich. Für das Jahr '26 sind 10,5 Millionen Franken vorgesehen.
Bis zum Jahr '29 dürfte sich dieser Betrag gemäss Schätzungen auf über zwanzig Mio CHF verdoppeln. Noch bis vor vier Jahren war die Stadt Empfängerin statt Zahlerin.
Die Nettoausgaben der Direktionen steigen im Vergleich zum Budget des Vorjahres um knapp fünfzig Mio CHF auf über fünfhundertdreissig Mio CHF. Zwischen dem letzten und dem kommenden Jahrzehnt nehmen die Ausgaben damit voraussichtlich um rund 173 Millionen Franken zu.
Das Budget für das nächste Jahr mit einem Steuerfuss von 1,6 Einheiten sowie der Aufgaben- und Finanzplan werden im Stadtparlament voraussichtlich am 23. Oktober beraten. Beschliesst der Grosse Stadtrat eine Senkung des Steuerfusses, entscheidet das Stadtluzerner Stimmvolk im Dezember darüber.
