Appenzellerland

Staatsverweigerer betreiben Angestellte von Betreibungsamt

Anna Baumert
Anna Baumert

Appenzell,

Mitarbeitende von Appenzeller Betreibungsämtern werden immer wieder selbst betrieben. Dahinter stecken Staatsverweigerer.

Betreibungsamt
Im Appenzell werden Mitarbeitenden von Betreibungsämtern regelmässig selbst von Staatsverweigerern betrieben. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Staatsverweigerer halten die Mitarbeitenden von Betreibungsämtern auf Trab.
  • Nicht nur im Berufsalltag sorgen sie für einen Mehraufwand, sondern auch im Privatleben.
  • Denn die Mitarbeitenden der Ämter werden immer wieder von Staatsverweigerern betrieben.

Staatsverweigerer bereiten den Behörden seit der Corona-Pandemie zunehmend Probleme.

Sie sind der Meinung, der Kanton sei eine Firma, bezahlen weder Bussen noch Steuern. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Allein im Appenzellerland gibt es Dutzende Querulanten.

Sie verschleppen die Abläufe, setzen die Behörden unter Druck und ziehen ihre Klagen teils bis vor das Bundesgericht. Mit den Härtefällen müssen sich dann schlussendlich oft die Betreibungsämter beschäftigen.

Im Kanton Appenzell Innerrhoden gibt es rund zehn renitente Staatsverweigerer, erklärt Johannes Wagner, Leiter des Innerrhoder Betreibungsamts, gegenüber dem «Tagblatt». Diese würden einen Personalaufwand von etwa zehn Stellenprozent verursachen.

Die Staatsverweigerer bescheren dem Amt allerdings nicht nur mehr Arbeit. Auch privat müssen sich die Mitarbeitenden des Betreibungsamts mit ihnen herumschlagen.

Denn sie werden regelmässig selbst von Staatsverweigerern betrieben. Teils geht es um Beträge in Milliardenhöhe.

Belästigung der Privatsphäre «stört am meisten»

Auch Wagner findet immer wieder Rechnungen in seinem Briefkasten. Von Staatsverweigerern, die Schadensersatz fordern wegen Schäden, die er ihnen angeblich zugefügt haben soll.

Im Beruf können sich Wagner und seine Mitarbeitenden gut mit solchen schwierigen Fällen umgehen. Aber: «Wenn die Privatsphäre plötzlich belästigt wird, stört uns das am meisten. Das muss nicht sein», hält der Leiter des Innerrhoder Betreibungsamts fest.

Auch Michael Bischof, Leiter des Betreibungsamts im Appenzeller Vorderland, berichtet davon, dass er und seine Mitarbeitenden betrieben werden.

«Alle 14 Tage flattert bei mir so ein Schreiben rein», so Bischof. Zuletzt erhielt er eine Schadensersatzforderung über eine Milliarde Franken – wegen angeblich verursachtem psychischem Stress. Darauf folgte eine Mahnung mit einer zusätzlichen Gebühr von 10'000 Franken.

«Sehr leicht», jemanden zu betreiben

Auf solche Forderungen gehen die Mitarbeitenden der Betreibungsämter Bischof zufolge kategorisch nicht ein. Einen Eintrag im Betreibungsregister können sie aber nicht verhindern. Obwohl es keinen Beweis für eine Schuld gibt.

Einträge ins Betreibungsregister können für die betreffenden Personen grosse Nachteile mit sich bringen: zum Beispiel bei Bewerbungen auf einen neuen Job, der Wohnungssuche oder Kreditvergaben.

Bischof zufolge ist es in der Schweiz «sehr leicht», jemanden einfach so zu betreiben. Man müsse lediglich Namen, Adresse und Höhe der Forderung angeben. Für die Schuld braucht es auch keine Beweise. Das nutzt die Staatsverweigerer-Szene aus.

Wurdest du schon mal betrieben?

Denn die Betriebenen müssen handeln, wenn sie den Zahlungsbefehl erhalten. Bestreiten sie die Forderung nicht innert zehn Tagen, wird diese nämlich anerkannt und rechtskräftig. Auch, wenn sie noch so absurd ist.

Kommentare

User #5574 (nicht angemeldet)

Die Schweiz ist auch nicht mehr was Sie mal war, und das Volk hat nichts mehr zu melden, EU Beitritt durch die Hintertür,am Volk vorbei ,auf das es keiner merkt. Corona hat es vorgemacht,was ein Volk mit sich machen lässt und heute wo fest steht alles Lug und Trug will es keiner gewesen sein,wie viele sind durch impfung gestorben? Ach ja die Mär von den corona Toten, ich vergass wie viele dem staat geglaubt haben und sich haben impfen lassen,jeder querdenker hat sie alle beisammen,wenn er hinterfragt und genau das muss ein staat erdulden können und sich beweisen müssen,wenn er das nicht kann ,ist das system krank

User #2357 (nicht angemeldet)

Am besten fährt man im Leben, wenn man nichts besitzt. Denn das Böse ist hinter Geld und Materialwerten her.

Weiterlesen

Zug Verwaltungsgericht
262 Interaktionen
«Firma»
Staatsverweigerer
762 Interaktionen
Experte überrascht
veterinäramt
89 Interaktionen
Im Thurgau
Gesundheit Aargau
15 Interaktionen
Gesundheit Aargau

MEHR AUS APPENZELLERLAND

Sportplatz
2 Interaktionen
Gonten AI
Wasserqualität
3 Interaktionen
Appenzellerland
Schwellbrunn