Die Solothurner Staatsanwaltschaft klagt drei Personen wegen gewerbsmässigen Betruges mit einer Deliktsumme von über 1,6 Millionen Franken an.
Ein Saal des Solothurner Obergericht.
Ein Gerichtssaal (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ermittlungen in einem grösseren Betrugsfall in Solothurn sind abgeschlossen.
  • Laut Anklage waren mindestens 17 Personen und 13 Firmen in die Machenschaften involviert.

Die Solothurner Staatsanwaltschaft hat jahrelange Ermittlungen in einem grösseren Betrugsfall abgeschlossen. Sie klagt drei Personen wegen gewerbsmässigen Betruges mit einer Deliktsumme von über 1,6 Millionen Franken an.

Gemäss Anklage waren mindestens 17 Personen und 13 Firmen in die betrügerischen Machenschaften involviert. Einem 30-jährigen Kosovaren wird als Hauptbeschuldigter vorgeworfen, zusammen mit stetig wechselnden Beteiligten ohne Zahlungsabsicht systematisch Waren, Dienstleistungen und Kredite angefordert und entgegengenommen zu haben. Die Gläubiger gingen weitgehend leer aus.

Der Hauptbeschuldigte soll die gewerbsmässigen Leistungsbezüge ohne Zahlungsabsicht zwischen 2011 und 2015 systematisch initiiert, organisiert und koordiniert haben. Die Leistungsbezüge soll er über 13 verschiedene Firmen getätigt haben, die aber blosse Mantelgesellschaften ohne jegliches Kapital waren.

Mit Hilfe von Bekannten Firmen eingetragen

Die entsprechenden Firmen wurden nach Meinung der Staatsanwaltschaft grösstenteils durch den mutmasslichen Haupttäter organisiert, ohne dass er selbst im Handelsregister als Organ in Erscheinung trat. Dafür soll er Personen aus seinem Bekanntenkreis eingesetzt haben, die er auch veranlasst haben soll, Leistungen telefonisch, via Internet oder direkt bei Verkaufsstellen zu bestellen und zu beziehen.

Insgesamt wurden gegen 400 Gläubiger teilweise um mehrere tausend Schweizer Franken geschädigt. Vor allem Mobilfunkanbieter erlitten Schäden von mehreren 100'000 Schweizer Franken, da mindestens 334 Abonnementsverträge abgeschlossen wurden.

Im Laufe der Ermittlungen wurden mehrere Hausdurchsuchungen getätigt. Zwei der drei Beschuldigten befanden sich mehrere Monate in Untersuchungshaft.

Gerichtstermin steht noch nicht fest

Ursprünglich waren 17 Beschuldigte in die Strafuntersuchung involviert. Gegen drei Beschuldigte wird nun Anklage erhoben, wie die Staatsanwaltschaft heute Mittwoch mitteilte.

Vier Fälle wurden vom Hauptverfahren abgetrennt. Die entsprechenden Verfahren werden separat weitergeführt. Die Staatsanwaltschaft erliess in weiteren acht Fällen einen Strafbefehl und verfügte in zwei Fällen eine Einstellung des Verfahrens. Diese Entscheide sind rechtskräftig.

Neben dem mutmasslichen Haupttäter werden sich noch zwei Schweizer im Alter von 26 und 28 Jahren vor Gericht zu verantworten haben. Der Termin der Hauptverhandlung vor dem Richteramt Olten-Gösgen steht noch nicht fest.

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