Weil das Spital Heiden AR seit Jahren nicht mehr rentiert, muss es Ende Jahr schliessen. 180 Angestellte verlieren ihre Stelle.
Spital Heiden
Das Spital Heiden AR muss Ende Jahr schliessen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Spital Heiden AR schreibt seit sechs Jahren rote Zahlen.
  • Um weitere strukturelle Defizite zu verhindern, muss das Spital Ende Jahr schliessen.
  • Rund 130 Personen verlieren ihre Stelle.

Das Spital in Heiden mit 180 Angestellten muss Ende Jahr schliessen. Der Ausserrhoder Spitalverbund (SVAR) will weitere strukturelle Defizite verhindern und konzentriert seine Leistungen auf den Standort Herisau.

Der Spiralverband Appenzell Ausserrhoden (SVAR) steht seit Jahren unter grossem Kostendruck. Das Spital schreibt seit 2015 rote Zahlen.

Durch Corona-Pandemie entstanden weitere finanzielle Verluste

Wegen der Pandemie sind weitere finanzielle Verluste entstanden. Das betriebswirtschaftliche Ziel einer ausgeglichenen Rechnung wurde bei Weitem verfehlt, wie der SVAR Ende März mitgeteilte. Die Rechnung 2020 schloss mit einem Minus von 7,2 Millionen Franken ab. Dies, obwohl das Spital einen Beitrag von 6,5 Millionen Franken an Corona-bedingte Mehrkosten und Ertragsausfälle vom Kanton erhielt.

Knapp drei Wochen später die Hiobsbotschaft: Der Ausserrhoder Regierungsrat habe dem Antrag des SVAR-Verwaltungsrats auf Schliessung des Spitals Heiden per Ende 2021 zugestimmt. Das heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Montag. Der SVAR werde seine Leistungen auf das Spital Herisau und das Psychiatrische Zentrum konzentrieren. Die medizinische Grundversorgung des Kantons bleibe weiterhin gewährleistet.

Strukturelle Defizite gefährdeten Fortbestand

Der SVAR habe sich in den letzten Jahren trotz zahlreicher Optimierungen und erheblichen Kostenreduktionen unzureichend entwickelt. Die strukturellen Defizite gefährdeten den Fortbestand. Sowohl die Bettenbelegung als auch der Schweregrad der Fälle seien konstant zu tief gewesen.

Spital
Die Bettenauslastung im Spital Heiden AR ist schon längers tief. (Symbolbild) - Keystone

Von der Schliessung des Spitals Heiden sind rund 180 Angestellte betroffen. Rund 130 Personen verlieren ihre Stelle. Ausgenommen ist der Rettungsdienst, um die Notfallversorgung im Kanton aufrechtzuerhalten.

Der Berufsverband der Pflegefachpersonen (SBK) zeigte sich in einer Mitteilung schockiert über das plötzliche Aus des regionalen Spitals Heiden. Bereits 2018 habe man die Befürchtung über eine Schliessung des Spitals Heiden geäussert.

In Appenzell Ausserrhoden können seither die Spitalstandorte aus dem Gesetz über die Spitalverbunde gestrichen werden.

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