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Spanier steht wegen dreifachen Mordes in Zürich vor Gericht

Keystone-SDA
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Zürich,

Wegen dreifachen Mordes in Zürich und Laupen BE muss sich heute Dienstag ein 47-jähriger Spanier vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten.

Gericht Zürich
Das Bezirksgericht Zürich an der Wengistrasse 28. (Archivbild) - keystone

Der Mann wurde mithilfe von DNA-Spuren überführt, ist aber nicht geständig. Bei allen drei Tötungsdelikten spricht die Zürcher Staatsanwaltschaft von einem regelrechten «Overkill». Der Angeklagte habe die Tötungen «mit grösster Brutalität zu Ende» geführt.

Seinen ersten Mord soll er im Dezember 2010 begangen haben, als er seine frühere Psychoanalytikerin habe ausrauben wollen. Gemäss Anklage ging er am 15. Dezember 2010 in ihre Praxis im Zürcher Seefeldquartier, um nach Wertsachen und Geld zu suchen.

Dabei war er mit einem Messer und Kabelbindern ausgerüstet – für den Fall, dass er ihr begegnen sollte. Er habe verhindern wollen, dass die 56-Jährige ihren ehemaligen Patienten erkannte und hätte anzeigen können, heisst es in der Anklage.

Als er im Behandlungsraum auf die Psychologin traf, griff er die Frau sogleich an. Vierzehn Mal stach er auf die Frau ein. Die Stiche in Hals und Rücken waren tödlich. Sie verblutete.

Beschuldigte tötete seine früheren Nachbarn

Fünf Jahre später – der mittlerweile geschiedene Gerüstbauer lebte in Laupen BE – kam der Mann wegen depressiver Störungen und eines Suizidversuchs in die Psychiatrie. Dort sei er entwichen und habe daraufhin seine Ex-Frau an ihrem ehemals gemeinsamen Wohnort bedroht.

Am 15. Dezember, auf den Tag genau fünf Jahre nach seinem ersten mutmasslichen Mord in Zürich, betrat er das Haus seiner früheren Nachbarn in Laupen, um es nach Wertsachen zu durchsuchen.

Er nahm an, dass niemand zu Hause sei, allerdings stand das ältere Ehepaar plötzlich in der Wohnung und überraschte ihn. Mit einem spitzen und einem «hammerähnlichen Gegenstand» ging der Beschuldigte sofort auf das Paar los und tötete es.

Die Frau überlebte zunächst, der Beschuldigte schleifte sie jedoch die Kellertreppe hinunter, sodass sie schliesslich an einem offenen Schädel-Hirn-Trauma starb.

Die Liste der massiven Verletzungen des Ehepaars füllt in der Anklageschrift mehrere Seiten. Auch hier spricht die Staatsanwaltschaft von «Overkill», also dem «zu Ende führen» mit grösster Brutalität.

Mehrfacher Mord und mehrfacher Raub

Er habe verhindern wollen, dass die ehemaligen Nachbarn, die ihn ertappt hätten, bei der Polizei anzeigen würden. Der Spanier ist nun unter anderem wegen mehrfachen Mordes und mehrfachen Raubes angeklagt. Das Strafmass will die Staatsanwaltschaft erst am Prozess bekanntgeben.

Lange blieben diese drei Morde ungeklärt. Ans Licht kam der mutmassliche Täter nur dank DNA-Tests. Nach dem Mord an der Psychoanalytikerin ordnete die Zürcher Staatsanwaltschaft den ersten DNA-Massentest der Schweiz an, allerdings ohne Ergebnis.

Nach dem Mord am Ehepaar in Laupen BE stellten die Behörden ebenfalls DNA fest – und dieses Mal lieferte das System einen Treffer. Die DNA in Laupen wurde bereits am Tatort in Zürich gefunden.

Den Berner Strafverfolgungsbehörden gelang es schliesslich, in Spanien einen Verdächtigen zu identifizieren. Ende Januar 2024 wurde der Mann bei seiner Einreise in Genf angehalten und verhaftet.

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