Solothurner Bäckerei will kein Cash – wegen Einbrüchen
Die Confiserie Hofer in Solothurn bittet ihre Kundschaft, ohne Bargeld zu zahlen. Grund sind Einbrüche.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Solothurner Confiserie Hofer wird die Kundschaft gebeten, bargeldlos zu bezahlen.
- Grund dafür sind vermehrte Einbrüche, Diebstähle und Trickbetrüger.
- Im Café Knaus hingegen wird trotz Diebstählen nach wie vor Bargeld bevorzugt.
Ob auf Weihnachtsmärkten oder im normalen Detailhandel – immer öfter wird bargeldloses Bezahlen zur Regel. Wer etwas kaufen möchte, greift daher zunehmend zur Bankkarte oder zu Twint.
So auch in der Solothurner Confiserie Hofer. Hier bittet man die Kundschaft gar um eine bargeldlose Zahlung. Gleich beim Eingang weist ein Schild darauf hin: «Infolge laufender Einbrüche, Diebstähle und Trickbetrügereien bitten wir Sie, wenn möglich, bargeldlos zu zahlen.»
«Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich»
Die Traditions-Confiserie wurde in den vergangenen Jahren tatsächlich mehrfach Opfer von Einbrüchen.
«In den letzten zwei Jahren hatten wir zwei grössere Einbrüche. Jeweils mit einem Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich», berichtet Luc Hofer, Assistent der Geschäftsleitung, gegenüber Nau.ch. Hinzu kämen verschiedene Trickdiebstähle.
Auch die Kantonspolizei Solothurn bestätigt, dass die Confiserie Hofer «in den vergangenen Jahren schon mehrmals von Einbrüchen betroffen war».
Seit das Hinweisschild platziert wurde, zahlen Kundinnen und Kunden tatsächlich deutlich seltener bar, wie Hofer beobachtet. «Ob das am Schild liegt oder eher am generellen Trend zu mehr Kartenzahlungen, ist schwer zu sagen.»
Kritik an der Bitte gebe es kaum. «Vereinzelt wird gefragt, ob man überhaupt noch mit Bargeld bezahlen kann – meist von älteren Kundinnen und Kunden.»
Cashless bei anderem Geschäft keine Option
Auch andere Geschäfte kämpfen zunehmend mit Einbrüchen und Diebstählen, so etwa das Café Knaus in Oensingen SO.
Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt Inhaber und Geschäftsführer Samuel Lanz: «Ja, wir hatten in den letzten drei Jahren leider ebenfalls zwei Einbrüche beziehungsweise Diebstähle.» Man habe jedoch mit verbesserten Sicherheitsmassnahmen dagegen reagiert.
Trotzdem setzt das Café Knaus weiterhin auf Bargeld. «Wir werden nicht auf cashless umstellen», betont Lanz.
Als Begründung nennt er vor allem die hohen Kommissionen für Kartenzahlungen und Twint. «Diese fressen einen grossen Teil unserer ohnehin schon kleinen Margen auf.»
Zudem biete Bargeld mehr Betriebssicherheit: System- oder Softwareausfälle wie bei Kartenzahlungen gebe es beim altmodischen Bargeld nicht.
Und schliesslich fügt Lanz an: «Bei Bargeld wird in unserem Betrieb deutlich mehr Trinkgeld gegeben – und das ist für unser Servicepersonal sehr wichtig.»













