Wenn Kinder Schneebälle gegen Autos werfen und Seile über die Strasse spannen, kann dies fatale Folgen haben. Die Polizei warnt vor diesen «Lausbubenstreichen».
Ein 11-Jähriger warf einen Schneeball gegen diesen Müllwagen - und es kam zu einer Kollision. - Zuger Polizei
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Oberägeri ZG hat ein Schneeballwurf einen Verkehrsunfall provoziert.
  • Die Polizei warnt vor diesem und anderen «Lausbubenstreichen».

Ein «Lausbubenstreich» hatte am Montagabend in Oberägeri ZG fatale Folgen: Ein 11-Jähriger bewarf einen Kehrichtwagen mit einem Schneeball und provozierte dadurch einen Unfall. Der Müllwagen musste stark bremsen, kollidierte mit einem Auto. Schadenssumme: Über 20'000 Franken.

Die Polizei führt keine Statistik darüber, wie viele Autos mit Schneebällen beworfen werden. Über die Dunkelziffer kann man demnach nur mutmassen. Klar ist: Schneeball-Werfen auf fahrende Autos hat rechtliche Konsequenzen und wird als gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr geahndet und damit als Straftat gewertet.

Der 11-Jährige muss sich gemäss Frank Kleiner von der Zuger Polizei nun vor der Jugendstaatsanwaltschaft des Kantons Zug verantworten.

Die zerrissene gelbe Schnur, die über die Strasse in Islikon TG gespannt war. - Kantonspolizei Thurgau

Schneebälle werfen ist längst nicht der einzige Streich, der ausarten kann. Im September verunfallte in Islikon TG eine Rollerfahrerin, weil drei Teenies eine Schnur über eine Strasse gespannt hatten.

Im Frühling hatten Unbekannte Metallteile auf die Gleise bei Domat/Ems GR gelegt. Nur wie durch ein Wunder war es zu keiner Zug-Entgleisung gekommen.

Und schon oft haben sich Jugendliche einen (gefährlichen) Spass daraus gemacht, Steine auf die Autobahn zu werfen.

Alle diese Taten seien mehr als nur «Lausbubenstreiche», wie die Polizei auf Anfrage erklärt. Das Werfen von Schneebällen auf rollende Fahrzeuge berge ein enormes Gefahrenpotenzial, sagt Kleiner zu Nau. «Welches Ausmass so etwas erreichen kann, zeigt das Beispiel von Oberägeri.» Eine solch krasser Fall sei ihm in den letzten drei Jahren nicht begegnet.

Ad
Ad