Auf Telegram teilen rechtsradikale Schweizer antisemitische Inhalte weitgehend ungestört. Ihre Chats weisen teilweise mehrere Tausend Abonnenten auf.
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Telegram ist bei Schweizer Neonazis ein beliebtes Instrument zur Verbreitung von Inhalten. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Neonazis hetzen im Netz vermehrt gegen Juden.
  • Telegram entpuppt sich als beliebtes Instrument zur Verbreitung von Inhalten.
  • Seit der Terrorattacke der Hamas verzeichnen die Kanäle einen Zulauf.
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Schweizer Rechtsradikale rufen im Netz vermehrt zu Gewalt und Hetze gegen Juden auf. Ein beliebtes Instrument für die Verbreitung von Hass sind Telegram-Chats, wie eine Recherche von «CH Media» zeigt. Demnach können Neonazis dort ihre Inhalte weitgehend ungestört teilen, die Justiz greife kaum ein.

Der Bericht geht konkret auf die Machenschaften von drei Neonazis ein. Die drei Männer gehören allesamt zur rechtsradikalen Szene. Einer von ihnen war sogar Mitglied der mittlerweile aufgelösten Partei national orientierter Schweizer (Pnos).

«Lösch Israel aus» & «Juden raus»

Auf Telegram betreiben sie Chats mit teilweise mehreren Tausend Abonnenten. Die Inhalte sind hasserfüllt und antisemitisch. Die Beiträge reichen sogar bis zur Aufforderung zum Mord an Juden.

Neonazismus
Schweizer Neonazis, welche zum Hass gegen Juden aufrufen, erleben einen Zulauf. (Symbolbild)
hass
Eine Recherche von «CH Media» zeigt, dass der Messaging-Dienst Telegram vermehrt als Instrument der Verbreitung benutzt wird. (Symbolbild)
Judenhass
Die Inhalte gehen so weit, dass teilweise zum Mord an Juden oder anderen Menschen aufgerufen wird. (Symbolbild)
telegram
Auf Telegram können Schweizer Neonazis ihre Inhalte weitgehend ungestört verbreiten. Die Justiz greife kaum ein, heisst es.
Judentum
Seit der Terrorattacke der Hamas reite die Schweiz auf «einer neuen antisemitischen Welle».

Einer der Neonazis soll beispielsweise ein Meme bei Telegram hochgeladen haben, welches einen Mann mit Pistole hinter knienden Juden zeigt. Die Aufschrift: «Kill your local anti-white». Andere Beiträge seien mit «Lösch Israel aus» oder «Juden raus» versehen, heisst es.

Ein anderer habe ein weiteres, verstörendes Video auf seinem Kanal geteilt. Es soll zeigen, wie der australische Terrorist Brenton Tarrant im neuseeländischen Christchurch eine Moschee stürmt und Muslime erschiesst.

Haben Sie im Netz schon Judenhass erlebt?

Laut der Recherche reiten Schweizer Rechtsradikale seit der Terrorattacke der Hamas auf einer neuen antisemitischen Welle. So sei der Hass gegenüber Juden seit Oktober 2023 «virulenter» geworden. Der Zulauf in sozialen Medien wie Telegram habe sich verstärkt.

Der Messaging-Dienst eignet sich offenbar besonders, um ungehindert Inhalte zu verbreiten. Bei Instagram werden Profile mit rechtsradikalem Inhalt weitgehend gelöscht. Auf Telegram können Schweizer Neonazis «ihr Gift meist ungestört versprühen», heisst es.

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