Auf den Skipisten fällt wegen den Take-Aways mehr Abfall an. Die Gebiete sind sich dessen bewusst und ergreifen Massnahmen. Ob diese fruchten, wird sich zeigen.
zusätzliche Müllbehälter Laax
Im Skigebiet Flims-Laax-Falera stehen zusätzliche Müllbehälter bereit. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die vielen Take-Away-Angebote auf den Skipisten sorgen für viel Abfall.
  • Die Skigebiete stellen hierfür zusätzliche Müllbehälter zur Verfügung.
  • Ob das dem Littering entgegenwirkt, dürfte sich erst nach der Schneeschmelze zeigen.

Wer zurzeit in die Berge zum Skifahren und Snowboarden fährt, weiss auf was er oder sie sich einlässt. Entweder selber genügend Verpflegung mitnehmen oder sonst lieber ein Thermoshirt mehr anziehen. Denn die Beizen sind zu, Essen an der Wärme: Fehlanzeige.

Stattdessen bieten viele Bergrestaurants Take-Away-Food an. Die Bratwurst, der Burger oder der Münzentee sind verpackt oder befinden sich in Behältern. Das Servieren auf einem Teller ist Tabu.

Das führt zu Abfall. Deutlich mehr Abfall als in normalen Wintern, wie Leser-Bilder aus den Skiregionen zeigen.

Laax
Karton bis zum Abwinken: Im Skigebiet Flims-Laax-Falera sammelt sich durch die Take-away-Angebote viel Abfall.
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Diverse Beizen auf dem Berg bieten Take-away-Food an.
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Seit Silvester dürfen die Skigäste das Essen wieder auf den Terrassen essen.
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Etliche Abfallsäcke stehen an den Bergstationen und vor den Beizen.

In Laax haben die Bergbahnen Mülltrennungsstationen für die Take-Away-Situation installiert. «Wir möchten den Gästen auch ausserhalb der Restaurationsbetriebe die Möglichkeit geben, ihren Abfall bequem zu entsorgen um unsere Pisten und die Natur sauber zu halten», schreibt Mediensprecherin Andrina Wielath.

Beziffern könne sie die Abfallmengen nicht. «Auswertungen werden immer erst Ende Saison vorgenommen.»

«Ja, die Tendenz, dass mehr Abfall entsteht, bemerken wir auch», sagt Mathias Imoberdorf, Mediensprecher der Zermatt Bergbahnen. Über aktuelle Zahlen zu den Abfallmengen verfüge man nicht, weil die Restaurants selber für die Müllentsorgung zuständig sind.

Mehr Abfallbehälter

Aber: «Im Skigebiet wurden vor allem bei den Take-Away-Restaurants weitere Abfallbehälter aufgestellt und diese werden regelmässig geleert und der Abfall abtransportiert.»

Weiter hat die Einwohnergemeinde Zermatt alle Leistungspartner auf die Problematik aufmerksam gemacht und gebeten, der Abfallentsorgung ein besonderes Augenmerk zu schenken. «Zudem wurden die Abfallstationen im Dorf mit zusätzlichen Behältern bestückt», schreibt Imoberdorf.

take-away müll Skigebiete
In den Pisten-Take-aways gibt es Nahrung aus Styropor-Tellern. Das führt zu mehr Abfall. - Nau.ch

Die Skiregion Adelboden-Lenk beobachtet die Tendenz zu grossen Mengen Abfall «glücklicherweise nicht». Vor dem Restaurant Sillerenbühl, welches zu den Bergbahnen Adelboden gehört, habe man trotzdem eine zusätzliche Entsorgungstation eingerichtet. Im ganzen Skigebiet finden die Gäste bei den Stationen zudem reguläre Abfallbehälter.

Entsorgung silleren Adelboden
So sieht die Entsorgungsstation vor dem Restaurant Sillerenbühl in Adelboden aus. - zvg

«Die Mehrheit der Gäste zeigt sich rücksichtsvoll und entsorgt ihre Abfälle», schreibt Stefanie Inniger von der Kommunikation. Sie fügt jedoch noch einen Einwand hinzu: Das Ausmass einer möglichen Abfall-Verschmutzung werde erst nach der Wintersaison ersichtlich.

Bergbauer ist besorgt

Vor diesem Ausmass graut es Hansueli Hari. Der Bergbauer führt im Winter die Chumihütte mitten im Adelbodner Skigebiet. «Wenn ich sehe, was es da alles verwindet, stehen mir die Haare zu Berge. Das ist eine Katastrophe für die Alpen.»

Chumihütte Adelboden
So sieht es direkt neben der Chumihütte aus. Wintersportler setzen sich entweder auf eines der spärlichen Bänkli oder auf den eigenen Rucksack. - Nau.ch

In Gstaad stellen die Bergbahnen bisher keine nennenswerte Unterschiede fest. «Das entsprechende Abfallkonzept in der Destination respektive den Gemeinden funktioniert einwandfrei», schreibt Céline Jaisli von der Destination Gstaad.

Im Skigebiet seien zusätzliche Abfallsäcke aufgestellt worden, weitere Massnahmen seien nicht nötig gewesen. «Wir können bei der Abfallentsorgung auf die Disziplin unserer Gäste zählen.»

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