Sieben Schweizer Produktionen werden in Avignon an der 76. Ausgabe des Theaterfestivals (8.-24.7) gezeigt. Die diesjährige Auswahl ist stark auf den Tanz ausgerichtet - und geprägt von Produktionen aus der Westschweiz.
Theaterfestival Avignon
Eine Künstlerin performt am Theaterfestival in Avignon 2017. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • So wird beispielsweise in «Grand écart» Charlotte Dumartheray den Tänzer Kiyan Khoshoie in einem Stand-up-Comeback anleiten; oder Ruth Childs - die Amerikanerin tanzt für Westschweizer Choreografen - wird eine «Fantasia» aufführen, die klassischen Komponisten gewidmet ist; oder die Autorin Olivia Csiky Trnka ist eingeladen, ein eigenes, bisher unveröffentlichtes Werk vorzutragen.

Die Schweizer Präsenz in Avignon besteht bereits seit 2015. Damals haben Pro Helvetia und die Westschweizer Theaterpromotionsagentur Corodis den Verein «Sélection suisse en Avignon» gegründet, mit dem Ziel, dass Schweizer Tanz- und Theaterproduktionen vermehrt für internationale Tourneen angefragt werden und somit mehr Auftrittsmöglichkeiten im Ausland erhalten.

Erste Direktorin des Vereins wurde die Französin Laurence Perez, die am Theaterfestival in Avignon als Türöffnerin für Schweizer Bühnenkünstlerinnen und -künstler wirken soll. Nun hat sie ihre letzte Schweizer Auswahl für Avignon getroffen. Die Leitung des Vereins «Sélection suisse en Avignon» wird Perez an Esther Welger-Barboza übergeben.

Der Start sei nicht einfach gewesen, sagt Perez gegenüber Keystone-SDA. «Wir mussten gegen Vorurteile in Frankreich ankämpfen.» Denn in in Sachen Kunst werde die Schweiz dort «als ein etwas glattes Land» betrachtet. Hinzu kam, dass man die Schweiz mit ihrem Theater- und Tanzschaffen als klein wahrnahm. «Man hat mir gesagt, dass wir im ersten Jahr alles zeigen würden, was die Schweizer Szene an Interessantem zu bieten hat, aber dass der Strom danach schnell versiegen würde», erklärt Perez.

Doch es sollte anders kommen: In den Vorjahren hat Perez für Avignon Produktionen wie «1984-2045» und «Hocus Pocus» des Petit Théâtre de Lausanne ausgewählt und diese gehören «zu den grossen Erfolgen, die wir in Avignon hatten». Für die Ausgabe 2022 folgt nun mit «C'est tes affaires!» die dritte Produktion des Petit Théâtre.

Darüber hinaus haben es in früheren Jahren auch deutschsprachige Künstler geschafft, sich in dieser Hochburg der Frankophonie einen Namen zu machen. So beispielsweise der Zürcher Daniel Hellmann 2016 oder der Berner Omar Ghayatt 2017. Beide sind zweisprachig und haben in Avignon auf Französisch gespielt.

Das Theaterfestival von Avignon gilt weltweit als eine der wichtigsten Plattformen für Theater- und Tanzschaffen. Gemäss den Organisatoren akkreditieren sich jährlich rund 2800 Leiter von etablierten Theaterhäusern und Programmatoren aus der freien Szene.

www.selectionsuisse.ch

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