2013 hat die Stadt Zürich den Strichplatz eingeführt. Jetzt zieht sie eine positive Bilanz. Man habe so Gewalt, Menschenhandel und Krankheiten eindämmen können.
Sicherer Strich: Ursula Kocher, Leiterin Frauenberatung «Flora Dora», über die Vorteile der neuen Sexboxen in Altstetten ZH. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2013 hat die Stadt Zürich die Strassenprostitution in Strichzonen verlagert.
  • Nun zieht sie eine positive Bilanz. Die Erwartungen hätten sich klar erfüllt.
  • Der Strichplatz trage zur Bekämpfung von Gewalt, Menschenhandel und Krankheiten bei.

Im Sommer 2013 hat sich der Zürcher Stadtrat zum Ziel gesetzt, die Strassenprostitution in Strichzonen zu verlagern. Damit sollte das Wohnquartier am Sihlquai und die Bevölkerung vor negativen Auswirkungen des Prostitutionsgewerbes geschützt werden.

Heute zieht die Stadt Zürich eine positive Bilanz. Die Erwartungen an den Strichplatz hatten sich nach fünf Jahren klar erfüllt. «Seit es den Strichplatz gibt, haben wir kaum mehr oder eigentlich gar keine Probleme mehr mit Gewalt an Prostituierten», sagt Ursula Kocher, Leiterin Frauenberatung «Flora Dora». Die soziale Kontrolle sei gross. Vorher sei Gewalt an der Tagesordnung gewesen.

«Hier fühle ich mich sicher»

Auch die Sexarbeiterinnen würden sich positiv dazu äussern: «Ich arbeite lieber hier als an einer Strasse, wo mich ein Freier mit dem Auto irgendwohin fährt. Hier fühle ich mich sicher», wird eine Prostituierte in einer Medienmitteilung der Stadt zitiert.

Stop-Aids-Plakate auf dem Strichplatz in Zürich.
Stop-Aids-Plakate auf dem Strichplatz in Zürich. - Keystone

Die erfreuliche Bilanz führt die Stadt auf die Beratungstätigkeit von Flora Dora und der sip Züri zurück, welche für die Einhaltung der Platzordnung sorgt und bei Konflikten vermittelt. Flora Dora gibt der Stadtpolizei jedes Jahr rund 100 Hinweise auf mögliche Opfer von Menschenhandel.

Pro Nacht arbeiten im Schnitt 20-25 Frauen – mehrheitlich aus Osteuropa – auf dem Platz. Aktuell stehen acht Auto- und vier Stehboxen zur Verfügung.

Ursula Kocher, Leiterin Frauenberatung «Flora Dora», im Interview. - Nau
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