Schwingfest Pratteln mit 30 Millionen Budget angedacht

2022 findet das Schwingfest Pratteln statt. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) soll sich mit rund 300'000 Besucherinnen und Besuchern ereignen. Damit dies gelingt, wird auf Landwirtschaftsgebiet ein temporäres Festgelände erstellt: inklusive Arena mit 47'000 Plätzen.

Im Gebiet Leimen-Hülften zwischen Pratteln BL und Frenkendorf BL soll das Haupt-Festgelände auf Landwirtschaftsgebiet entstehen. Die ESAF-Verantwortlichen gaben am Montag bekannt: Die Verhandlungen mit den betroffenen sieben Landbewirtschaftern für den Nutzungsvertrag befinden sich bereits «in der Endphase». Ab Herbst 2021 soll das Land den Organisatoren zur Verfügung stehen.

Mit 47'000 Plätzen bietet die Arena, die für das Fest vom 26. bis 28. August 2022 geplant ist, rund 10'000 Plätze weniger als diejenige des ESAF in diesem Sommer in Zug.

Man strebe keine neuen Superlative an, sagte der OK-Präsident und Baselbieter Regierungsrat Thomas Weber. Das Fest soll insgesamt etwas kleiner als die letzten ausfallen.

«Gemeinsam mit Schwung und Herz» – so lautet das Motto für das ESAF 2022. Das Organisationskomitee soll bis zum Start 200 Personen umfassen. Aktuell sind es 88 Mitglieder. Ausserdem benötigt: rund 4000 Helferinnen und Helfer.

Mit insgesamt «um die 30 Millionen Franken» planen die Verantwortlichen. Allerdings soll das Gesamtbudget konkret erst rund zwei Jahre vor dem Anlass stehen. Rund die Hälfte soll über Sponsoring gedeckt werden. Weitere Gelder fliessen über Ticketing und Konsumation.

Eine Million Franken wurden bereits im März 2018 zugesagt: vom Kanton Basel-Landschaft. Auch auf die Unterstützung von Armee und Zivilschutz wollen die Organisatoren zurückgreifen. Ein entsprechendes Gesuch soll Ende Jahr eingereicht werden.

Die Hauptsportart des Events ist das Schwingen. Doch beim Schwingfest Pratteln wird es neben den rund 300 Wettkämpfern und Steinstossen auch wieder Wettkämpfe im Hornussen geben.

Ein dafür geeignetes Gelände wurde bereits gefunden: Es liegt rund 2,6 Kilometer Fussweg vom Haupt-Festgelände entfernt.

In der Nähe des Festgeländes sollen mindestens 12'000 Camping-Plätze entstehen. Das sind weniger als bei vergangenen Schwing- und Älperfesten. Dafür gebe es in der Region Basel mehr Übernachtungsgelegenheiten in der Hotellerie und in Gruppenunterkünften.

Das Schwingfest Pratteln soll gemäss Weber nachhaltig sein. Der Kanton will es als Aufhänger nutzen für einen Strukturentwicklungsprozess «Lebendige Traditionen». Unter der Leitung der kantonalen Kulturabteilung sollen jene Traditionen zusammengebracht werden. Der Auftakt dazu ist im Herbst 2019 in der Römerstadt Augusta Raurica geplant.