Am Samstag werden bei einer linken Demo in Zürich sieben Polizisten verletzt. Der Verband fordert, dass Richter zur Abschreckung das Strafmass ausschöpfen.
Zürich Ausschreitungen
Zürcher Polizisten werden immer wieder Zielscheibe bei Ausschreitungen. - Stadtpolizei Zürich

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich eskalierte am Samstag eine Demo, sieben Polizisten werden vom Mob verletzt.
  • Der Polizeiverband zeigt sich ab dem Ausmass der Gewalt gegen die Beamten schockiert.
  • Der Verband fordert harte Strafen mit Signalwirkung und mehr Personal.
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In Zürich zog am späten Samstagabend erneut ein randalierender Mob durch die Langstrasse und griff dabei auch Polizisten an. Die Beamten seien mit Eisenstangen, Molotowcocktails, Steinen und Pyros attackiert worden, schreibt die Polizei am Sonntagnachmittag. Sieben Beamte wurden dabei verletzt.

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Eine Schneise der Zerstörung zieht sich nach der Demonstration durch die Stadt Zürich.
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Zerstörte Scheiben entlang der Umzugsroute.
stapo zürich
Mehrere Fahrzeuge der Polizei wurden massiv beschädigt.
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Die Polizei wurde mit Steinen, Molotowcocktails, Eisenstangen und Pyros angegriffen.
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Auch Kirchenfassaden waren den Chaoten nicht heilig.
Die Beamten wurden mit Flaschen, Steinen und anderen Geschossen beworfen.

Max Hofmann, Generalsekretär des Verbandes der Schweizerischen Polizei-Beamten VSPB, spricht von einem neuen Tiefpunkt der jüngeren Schweizer Polizeigeschichte. «Das Ausmass der Gewalt ist absolut erschreckend», sagt er auf Anfrage.

Polizei-Verband will harte Strafen zur Abschreckung

Tatsächlich kam es am Samstag zu mehreren brutalen Szenen: Ein Polizist wurde in einen Hauseingang gedrängt und dort von einem halben Dutzend Personen angegangen. Auch, als er schon am Boden lag, wurde weiter auf ihn eingetreten.

Gehen Sie ins Langstrassen-Quartier in den Ausgang?

Ein Video zeigt zudem, wie ein Vermummter mit einer Eisenstange auf ein Polizeiauto losgeht.

Der Demo-Zug attackiert ein Polizeiauto mit Eisenstangen, zeigt ein Leservideo. - zVg

Hofmann fordert vor allem von der Justiz, jetzt bei solchen Fällen härter durchzugreifen. Er hofft auf Abschreckung: «Das Parlament hat die Änderung von Art. 285 des StGB so verabschiedet, dass die Richter mehr Spielraum bei der Verurteilung von Gewalt gegen die Polizei haben. Dies muss nun so umgesetzt werden.»

Zudem fehle es der Polizei bei solchen Aufmärschen auch an Manpower. «Grundsätzlich benötigt es schlicht mehr Personal für den Einsatz», sagt Hofmann.

Stadtpolizei: «Sieben Verletzte sehr, sehr selten»

Bei der Stadtpolizei zeigt man sich auf Anfrage ebenfalls «erschreckt ab der massiven Gewalt», so Sprecherin Judith Hödel zu Nau.ch. Sobald die ersten Patrouillen beim Demozug aufgetaucht seien, seien sie unvermittelt angegriffen worden.

Insgesamt hat die Gewalt gegen Beamte im Kanton Zürich gemäss Bundesamt für Statistik in diesem Jahr leicht abgenommen. Die Ereignisse vom Samstag markieren aber einen tragischen Ausreisser: «Dass wir sieben verletzte Beamte nach einem Einsatz haben, ist sehr, sehr selten», sagt Hödel.

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