Schweizer Pavillon in Venedig erinnert an Architektin Lisbeth Sachs

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Schweizer Beitrag an der Biennale di Venezia ehrt die Pionierin Lisbeth Sachs.

Schweizer Fahne
Die Ausstellung im Schweizer Pavillon an der Architekturbiennale in Venedig ist bis 23. November zu erleben. (Symbolbild) - pixabay

Der Schweizer Pavillon an der 19. Internationalen Architekturausstellung La Biennale di Venezia wird am heutigen Donnerstag in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider eröffnet. Den Schweizer Beitrag haben fünf Kuratorinnen der Gruppe Annexe gestaltet.

Mit seiner Ausstellung erinnert das Kollektiv an Lisbeth Sachs (1914–2002), eine der ersten eingetragenen Architektinnen der Schweiz. Sie hatte 1958 in Zürich für die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) eine temporäre Kunsthalle geschaffen.

Diese wollen die Kuratorinnen nun in Venedig unter dem Titel «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt» wieder aufleben lassen.

Dabei geht es den fünf Kuratorinnen um den feministischen Ansatz, an vergessene Architektinnen zu erinnern – oder wie es Pro Helvetia, in deren Mandat die Ausstellung gezeigt wird, ausdrückt: «auf die historische Abwesenheit von Architekten hinzuweisen».

Feministischer Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Vor diesem Hintergrund setzen die Kuratorinnen Lisbeth Sachs und ihren architektonischen Ansatz in Dialog zum Erbauer des Schweizer Pavillons in den Giardini della Biennale di Venezia – zu Bruno Giacometti (1907-2012), den Architekten, Sohn des Impressionisten Giovanni und jüngeren Bruder des Künstlers Alberto Giacometti. Bruno Giacometti hat den Pavillon aus den frühen 1950er Jahren entworfen.

Die Kuratorinnen fragen nun, was wäre, wenn «nicht Bruno Giacometti, sondern Lisbeth Sachs den Schweizer Pavillon entworfen hätte», heisst es in einer Mitteilung von Pro Helvetia.

Entstanden ist eine Ausstellung, die Pro Helvetia als «fragmentarische Neuinterpretation des Sachs-Pavillons» bezeichnet. Demnach werde Beton in Holz übersetzt, und das zentrale Beleuchtungssystem der Originalpläne werde zum Vehikel einer Klanginstallation.

Diese enthalten Feldaufnahmen etwa von Gesprächen, Landschaften oder Bauarbeiten. Besucherinnen und Besucher bekommen Klänge zu hören, die ihnen verborgene Geschichten enthüllen.

Architektur als Gefäss für kollektive Erinnerung

Sie sollen so eine «Sicht von Architektur als Gefäss für kollektive Erinnerung» erleben, wie sich die Kuratorinnen zitieren lassen. Sie wollen, dass Architektur und Landschaft «nicht nur betrachtet, sondern gefühlt und erlebt werden», wodurch sie «gleichzeitig auch zu Mitwirkenden der Ausstellung werden».

Zur Gruppe Annexe gehören die Architektinnen Elena Chiavi aus Lausanne und Kathrin Füglister Amy Perkins Myriam Uzor aus Zürich.

Für den Schweizer Beitrag in Venedig haben sie mit der Künstlerin Axelle Stiefel aus Genf zusammengearbeitet. Mit dem Ausstellungstitel «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt» zitieren sie die Architektin Sachs, die diesen Satz auf einem Plan für ihre Kunsthalle an der SAFFA notiert hatte.

Die Ausstellung im Schweizer Pavillon an der Architekturbiennale in Venedig ist bis 23. November zu erleben.

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