Es soll ein Mittel gegen Lohnungleichheit sein: Schweizerinnen und Schweizer zeigen im Internet mit Namen und Foto, wie viel sie verdienen.
Technical Consultant Alexandre Moroni und Kosmetikerin Michelle Wildi haben ihre Löhne offengelegt.
Technical Consultant Alexandre Moroni und Kosmetikerin Michelle Wildi haben ihre Löhne offengelegt. - Screenshot/zeigdeinenlohn.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Webseite Zeigdeinenlohn.ch will gegen Lohnungleichheit vorgehen.
  • Am 22. September findet in Bern eine Demo für Lohntransparenz statt.

Schweizerinnen und Schweizer reden bekanntlich nur ungern über den eigenen Lohn. Es schickt sich nicht, weil dies auch Neider auf den Plan rufen könnte. Nun setzt sich eine neue Lohngleichheits-Kampagne dafür ein, dass sich dies ändert. Auf der Webseite Zeigdeinenlohn.ch veröffentlichen Schweizer aus verschiedensten Berufen ihren monatlichen Bruttolohn mit Alter, Name und Foto.

So sieht man etwa, dass der Technical Consultant Alexandre Moroni 5350 Franken brutto pro Monat verdient, bei Kosmetikerin Michelle Wildi sind es 3800 Franken, bei Flugbegleiter Christian Burka 3600 Franken und bei Landschaftsgärtner Loris 4200 Franken.

Soll Lohngleichheit schaffen

Das Tabu, über den eigenen Lohn zu sprechen, fördere die Lohndiskriminierung, schreiben die Kampagnenleiter rund um diverse Gewerkschaften, Organisationen wie Terre des Femmes Schweiz und Parteien wie die Juso, die SP und die Grünen. Arbeitgeber, die diskriminierende Löhne bezahlen, würden davon profitieren, dass Schweizer nicht über Geld reden. Vor allem Frauen seien von der Lohndiskriminierung betroffen.

Schweizer machen transparent, wie viel sie verdienen.
Schweizer machen transparent, wie viel sie verdienen. - Screenshot/zeigdeinenlohn.ch

Für Arbeitgeberverband unnötig

In den Augen des Arbeitgeberverbandes baucht es keine Transparenz, um Lohngleichheit zu gewährleisten. Geschlechtsneutrale Lohnsysteme mit verschiedenen Lohnstufen, wie sie in der Praxis angewendet werden, würden ausreichen, sagt Verbandssprecher Fredy Greuter gegenüber «20 Minuten».

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