Schweizer Investment Banker sehen Nachholbedarf im zweiten Halbjahr

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Zürich,

Wegen der Corona-Krise kamen Übernahme- und IPO-Aktivitäten auf dem Schweizer Investment-Banking-Markt fast zum Erliegen.

Credit Suisse
Gebäude der Bank Credit Suisse. Experten der CS denken, im zweiten Halbjahr gibt es auf dem Schweizer Investement-Banking-Markt Nachholbedarf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise machte sich auch am Schweizer Investment-Banking-Markt bemerkbar.
  • Für Übernahme- und Fusionsaktivitäten gibt es nun Nachholpotenzial.
  • Am stärksten betroffen waren die IPO-Aktivitäten der Unternehmen.

Die Coronakrise hat wenig überraschend auch Spuren am Schweizer Investment-Banking-Markt hinterlassen. Die Übernahme- und IPO-Aktivitäten kamen während des Lockdowns fast vollständig zum Erliegen. Es gibt also Nachholpotenzial, denken Experten der Credit Suisse.

Nach einem starken Jahresauftakt bremste Covid-19 die Aktivitäten im Markt für Übernahmen und Fusionen (M&A) fast vollständig aus. Dies sagte Jens Haas, Leiter der Investmentbank der Credit Suisse in der Schweiz, am Mittwoch vor den Medien.

Bis Mitte August wurden in 45 Deals ein Volumen im Umfang von 24,4 Milliarden Franken erzielt. Das sind satte 64 Prozent weniger als im Vorjahr, rechnete Marco Superina vor. Er ist bei der Grossbank Leiter des M&A-Geschäfts.

Börsengänge: «Put on hold»

Am stärksten betroffen waren gemäss Haas die IPO-Aktivitäten - also die Börsengänge von Unternehmen. «Put on hold» lautete gemäss Haas bei vielen Börsenaspiraten das Motto.

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Die Schweizer Börse SIX an der Pfingstweidstrasse. (Archivbild) - dpa

Eine nachvollziehbare Reaktion angesichts des Umstandes, dass Investoren erst sehen wollen wie diese Kandidaten durch die Coronakrise navigieren. Entsprechend kam es während des Lockdowns auch zu keinem einzigen Börsengang in der Schweiz.

Im Eigenkapitalmarkt blieben hingegen die Aktivitäten auch während der Coronakrise insgesamt hoch. Dies dank zahlreicher Platzierungen von Aktien und Wandelanleihen im Zuge von Kapitalerhöhungen, sagte Haas. Insgesamt habe sich das Volumen im Eigenkapitalmarkt bis Ende August auf 12,2 Milliarden Franken beinahe verdoppelt.

Nachholpotenzial bei Übernahmen und Fusionen

Stark war auch die Entwicklung im Markt für Finanzierung von Krediten und Darlehen über den Kapitalmarkt. Dort stieg das Volumen um 11,8 Prozent auf 41,8 Milliarden Franken.

So gesehen sei der bisherige Jahresverlauf «gar nicht mal so schlecht» für das Investment Banking gelaufen, fasste Haas zusammen. Dieser zeigt sich auch verhalten optimistisch für den Rest des Jahres.

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Das Telekommunikationsunternehmen Sunrise soll von der UPC-Besitzerin Liberty Global übernommen werden. - Keystone

Haas erwartet sowohl im Kreditmarkt als auch im Eigenkapitalmarkt weiter anhaltende Aktivitäten. Bei den Börsengängen sei erst ab dem zweiten Halbjahr 2021 wieder eine Belebung zu erwarten, hiess es.

Bei Übernahmen und Fusionen, sieht Superina dagegen Nachholpotenzial. Zumal einige Transaktionen, darunter die Sunrise-Übernahme durch Liberty Global, bereits angekündigt worden seien.

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