Die Schweizer Gesamtarbeitszeit stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr. Das Bundesamt für Statistik sieht den Rückgang der Absenzen als Hauptgrund für die Zunahme.
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Wegen weniger Kurzarbeit wurde 2021 wieder mehr gearbeitet als im Vorjahr. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die gesamte Schweizer Arbeitszeit lag 2021 bei 7,8 Milliarden Arbeitsstunden.
  • Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Zunahme von 2,5 Prozent.
  • Grund dafür ist laut Bundesamt für Statistik ein Rückgang der Absenzen.

In der Schweiz wurde im vergangenen Jahr wieder mehr gearbeitet als im ersten Corona-Jahr 2020. Die Zunahme führt das Bundesamt für Statistik (BFS) auf weniger Kurzarbeit und gelockerte Quarantänemassnahmen zurück.

Konkret wurden im Jahr 2021 in der Schweiz laut einer Mitteilung des BFS vom Montag rund 7,8 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Dies entspreche einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Niveau von vor der Pandemie sei aber noch nicht wieder erreicht worden.

Tatsächliche Zunahme durch Rückgang der Absenzen

Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) des BFS ging der Anstieg der Arbeitsstunden mit einer nahezu unveränderten Beschäftigungslage einher. Somit lasse sich die Mehrarbeit gegenüber dem Vorjahr auf eine tatsächliche Zunahme der Jahresarbeitszeit pro Arbeitsstelle von 2,6 Prozent zurückführen.

Erklärt wird der Anstieg mit einem starken Rückgang des Absenzenvolumens wegen Kurzarbeit. Waren es im ersten Corona-Jahr 2020 noch rund 67 Stunden pro Arbeitsplatz, zählte das BFS 2021 nur noch deren 33. Hinzu komme eine deutliche Abnahme der Abwesenheiten «aus anderen Gründen», etwa geringere Quarantänezeiten oder Arbeitseinschränkungen von Selbstständigerwerbenden. Gegenüber dem Vorjahr sanken diese Absenzen um 16 Stunden auf noch 24 Stunden pro Arbeitsstelle.

Wieder deutlich mehr geleistet wurde dabei laut dem BFS vor allem im sogenannten Primärsektor. In diesem Sektor lag die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmenden bei 45 Stunden und 8 Minuten. Demgegenüber sei die tiefste tatsächliche Arbeitszeit mit 29 Stunden und 45 Minuten pro Woche im Gastgewerbe registriert worden. Dafür verantwortlich sei die in dieser Branche immer noch stark verbreitete Kurzarbeit.

Die Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) wird den Angaben nach auf der Grundlage von Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und weiterer Quellen erstellt. Berücksichtigt werden alle Personen, die als Selbstständigerwerbende oder als Arbeitnehmende mindestens eine Stunde gegen Entlöhnung gearbeitet haben.

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