Biontech-Chef Ugur Sahin fordert eine internationale Impfstrategie für den Herbst. Wie bei der Grippe seien regelmässige Auffrischungen nötig.
Der Chef des Corona-Impfstoffherstellers Biontech, Ugur Sahin. (Archivbild)
Der Chef des Corona-Impfstoffherstellers Biontech, Ugur Sahin. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/ANDREAS ARNOLD
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ugur Sahin fordert eine internationale Strategie bei der Impfkampagne.
  • Man müsse frühzeitig wissen, an welche Variante man das Vakzin anpassen müsse.
  • Der Biontech-Chef weist daraufhin, dass regelmässige Corona-Booster notwendig sind.

Biontech-Chef Ugur Sahin hat angesichts der stark grassierenden Omikron-Untervariante BA.5 des Coronavirus Entwarnung gegeben. «In Afrika hat man gesehen, dass die BA.5-Welle nicht die Dynamik entfaltet hat, wie es sie bei der ursprünglichen Omikron-Variante gab.»

Der Chef des deutschen Impfstoffherstellers kritisierte jedoch im Interview mit dem «Handelsblatt» (Montagsausgabe), dass für die Impf-Kampagne im Herbst eine «international abgestimmte Strategie» fehle.

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Insbesondere junge Leute seien gegenüber der Impfung skeptisch eingestellt, erzählt der Politikwissenschaftler Michael Hermann gegenüber Nau.ch. (Symbolbild) - dpa

«Wir müssen früh genug wissen, an welche Variante – also zum Beispiel BA.2 oder BA.4/5 – wir die Corona-Impfstoffe anpassen und für die bevorstehende Infektionssaison produzieren sollen», sagte Sahin. Dabei könnten die Behörden sich an den eingespielten Mechanismen bei anderen Krankheiten orientieren.

«Es gibt ein etabliertes System, das wir von der Anpassung von Influenza-Impfstoffen kennen.» Grundsätzlich seien beim Coronavirus – ähnlich wie bei Grippeimmer wieder Auffrischungsimpfungen mit veränderten Vakzinen nötig, sagte Sahin.

Die mRNA-Technologie, die sich bei Corona-Impfstoffen bewährt habe, sieht der Biontech-Chef auch als «eine der idealen Arzneimitteltechnologien für die Onkologie» an. Biontech habe rund 20 Onkologie-Programme in der Entwicklung. «Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren die ersten Produkte in der Krebstherapie auf den Markt zu bringen.»

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