Wer einen Eisenmangel hat, sollte nicht zur Blutspende – sonst riskiert er eine Blutarmut. Einige verstehen den Zusammenhang nicht und tauchen dennoch auf.
Blutspende
Blutspenden ist wichtig – aber nicht, wenn man selbst Eisenmangel hat. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hat man zu wenig Eisen, sollte man nicht zur Blutspende gehen.
  • Denn: Spendet man Blut, führt das dazu, dass der Körper noch mehr Eisen verliert.
  • Eisenmangel führt unter anderem zu Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen.
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Man fühlt sich schlapp, Haare fallen aus und man kann sich schlecht konzentrieren: All das sind Symptome von Eisenmangel. Ein Problem, das besonders Frauen kennen, die jeden Monat Menstruationsblut verlieren.

Denn: Verliert man Blut, kann das zu Eisenmangel führen. Ein Zusammenhang, den einige Patientinnen und Patienten nicht verstehen – und zur Blutspende gehen.

Tatjana Gyger von der Interregionalen Blutspende SRK sagt zu Nau.ch: «Es kommt vor, dass Leute Blut spenden wollen, obwohl sie Eisenmangel haben und davon wissen. Unter anderem darum fragen wir die Menschen vor der Spende, ob sie Medikamente einnehmen.»

Nimmt jemand Eisentabletten, wird die Blutspende also hellhörig. Zudem wird vor der Spende jeweils das Hämoglobin getestet. Das geschieht, um eine Blutarmut oder einen schweren Eisenmangel auszuschliessen, wie Sandra Hügli-Jost vom Haus- und Kinderärzteverband mfe sagt.

Wer Eisenmangel hat, «darf nicht Blut spenden»

Doch warum gilt es überhaupt, einen Eisenmangel möglichst zu vermeiden? «Bei einem Eisenmangel sinkt das Hämoglobin», erklärt Gyger. Das Hämoglobin macht rund 90 Prozent der roten Blutkörperchen aus und besteht grösstenteils aus Eisen. Ist es zu niedrig, liegt eine Blutarmut vor – und das sollte vermieden werden.

Blutspenden
Die Interregionale Blutspende SRK ruft immer wieder zum Blutspenden auf.
Blut
Nicht hingehen sollten aber Menschen, die wegen Eisenmangel in ärztlicher Behandlung sind.
Eisen
Geht man trotzdem zur Spende, wäre die Folge: «Eine Verstärkung des Mangels und als Folge davon unter Umständen eine Blutarmut», so eine Expertin.
Blut
Und das gilt es zu vermeiden – denn: «Bei einer Blutarmut ist die Sauerstofftransportkapazität des Blutes vermindert.»
Blutspende
Dadurch wäre die ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff gefährdet.

Bei einem leichten Eisenmangel sind die Symptome noch vergleichsweise harmlos: «Zum Beispiel Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen oder Haarausfall», so Gyger.

«Ist man wegen Eisenmangel in ärztlicher Behandlung, darf man nicht Blut spenden. Wenn der Eisenmangel wieder ausgeglichen ist, ist eine Blutspende wieder möglich.» Geht man trotzdem zur Spende, wäre die Folge: «Eine Verstärkung des Mangels und als Folge davon unter Umständen eine Blutarmut.»

Sauerstoff-Versorgung gefährdet

Blutarmut wäre schon problematischer als ein leichter Eisenmangel. «Bei einer Blutarmut ist die Sauerstofftransportkapazität des Blutes vermindert. Dadurch ist die ausreichende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff gefährdet», schreibt die Klinik Hirslanden.

Sie beschreibt neben Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit auch Kopfschmerzen, Atemnot und Schwindel. Auch ein beschleunigter Herzschlag bei leichter Anstrengung kann ein Symptom sein. Es kann sogar zu Blut im Stuhl oder im Urin kommen – dann sollte man sich ärztlich abklären lassen.

Haben Sie schon einmal Blut gespendet?

Die Eisenwerte vor der Blutspende beim Hausarzt oder der Hausärztin checken zu lassen, ist aber nicht unbedingt nötig, so Gyger. «Ausser natürlich man hat Symptome.» Auch Hügli-Jost meint: «Hämoglobin reicht.» Und das passiert ja ohnehin direkt vor der Blutspende.

Klar ist aber: Weiss man, dass man Eisenmangel hat, sollte man definitiv kein Blut spenden.

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