Schweizer Gaza-Aktivisten: Bund schickt Rechnung!
Die Schweizer Gaza-Aktivisten sollen für die konsularische Unterstützung durch das EDA bezahlen. Sie werfen dem Bund vor, kaum geholfen zu haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Flotilla-Aktivisten sollen zwischen 300 und 1047 Franken bezahlen.
- Das EDA stellt ihnen die konsularische Unterstützung und Notfallleistungen in Rechnung.
- Die Aktivisten fühlten sich vom Bund aber vernachlässigt und wollen Einspruch einlegen.
Im September und Oktober segelten mehrere Schiffe Richtung Gaza, um Hilfsgüter in den abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen. Sie wollten die Seeblockade durchbrechen, wurden von Israel aber aufgehalten und verhaftet. Unter ihnen befanden sich auch Klima-Ikone Greta Thunberg und 20 Schweizer.
Diese wurden mithilfe des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten zurück in die Schweiz geholt. Anfang Oktober landeten sie. Damit war die Angelegenheit aber nicht erledigt: Jetzt haben sie Post vom EDA bekommen – mit einer Rechnung.
Wie «RTS» berichtet, stellt der Bund den Aktivisten den konsularischen Schutz und die Notfallleistungen in Rechnung. Zwischen 300 und 1047 Franken müssen sie für Interventionen bei israelischen Behörden, Gefängnisbesuche und die Unterstützung bei der Rückkehr bezahlen.
Die Mitglieder der Flotilla sind damit nicht einverstanden und haben bereits angekündigt, Einspruch einzulegen. Sébastian Dubugnon, der selbst festgenommen worden ist, muss 300 Franken Verwaltungsgebühr bezahlen.
Er findet das nicht nachvollziehbar und wirft der Schweiz vor, kaum geholfen zu haben: Ein zehnminütiger Besuch im Gefängnis sei die einzige konsularische Unterstützung gewesen. Der Vertreter des Konsulats sei nach kurzer Zeit «buchstäblich hinausgeworfen» worden, hätte nur die Hälfte der Schweizer getroffen. «Und er sagte uns, dass er uns auch nicht helfen könne.»
Dubugnon sagt auch, er habe keine tatsächliche Hilfe erfahren. Er könne nicht nachvollziehen, wofür genau er die 300 Franken bezahlen müsse. «Vielleicht ist es nicht ohne Grund, dass es keine genaue Abrechnung gibt.»
Der Aktivist wurde aus Israel in die Türkei abgeschoben. Die Kosten für die Flugtickets für die Flugreise habe gar nicht die Schweiz, sondern die Türkei getragen. Er habe sich vom Bund «völlig vernachlässigt» gefühlt.












