Schweizer Feuerwehrleute kriegen Hygiene-Regeln

Für Feuerwehrleute kann nicht nur ein Einsatz gefährlich werden. Auch danach lauern noch etliche Gefahren. Russpartikel, Körperflüssigkeiten oder auch Chemikalien bleiben an den Kleidern hängen. Diese stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Deshalb legt die Feuerwehr Koordination Schweiz neue Regeln fest. 

Wie Generalsekretär Stefan Häusler erklärt, seien grundsätzlich die Feuerwehr-Inspektorate der einzelnen Kantone für die Einsatzhygiene zuständig. Doch diese seien zur Erkenntnis gekommen, «dass dieses Thema schweizweit koordiniert werden müsste». Die Feuerwehr Koordination Schweiz erstellt derzeit ein Informationsblatt, welches Empfehlungen an die einzelnen Inspektorate abgibt. Regeln aufstellen können nur die Inspektorate selber, so Häusler. So werde es in Zukunft vermutlich «unterschiedliche Hygiene-Konzepte geben».

«Umkleidekabine» am Einsatzort

Schon einen Schritt weiter ist die Freiwillige Feuerwehr Zug, welche bereits erste Regeln umsetzt. Kommandant Daniel Jauch hat seine 140 Leuten einen 10-Punkte-Plan präsentiert, «damit wir das auf unserer Flagge haben und es uns immer bewusst sind». Zentral ist dabei die Einsatzkleidung: Am Einsatzort werden Boxen aufgestellt, in denen sich die Feuerwehrleute umziehen müssen. Quasi eine Umkleidekabine, in der neue Wäsche bereit steht. Doch natürlich seien die Boxen getrennt: «Indem, dass wir für die Frauen ein zusätzliches Fahrzeug bringen oder letztendlich ein Zelt».

Weiter ist es den Feuerwehrleuten untersagt, mit verdreckter Einsatzkleidung ein Restaurant oder den Mehrzweckraum der Feuerwehr zu betreten. Nicht zur Freude aller: «Es hat am Anfang Fragen und Widerstand gegeben». Doch es ginge keineswegs um Schikane. Hygiene sei schon immer wichtig gewesen doch: «Die Gesundheit und Sicherheit jedes Einzelnen wird immer wichtiger». Hinzu kämen immer mehr Auflagen bei den Materialien und Gerätschaften.