Schweizer Exporte in USA brechen im Mai ein
Die Schweizer Exporte in die USA brechen im Mai ein und erreichen den tiefsten Stand seit Ende 2020.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Ausfuhren aus der Schweiz in die USA brachen im Mai um 13,6 Prozent ein.
- Auch die Exporte nach Europa sanken, während jene nach Asien leicht zunahmen.
- Die Importe nahmen im Mai um 0,8 Prozent zu.
Die Schweizer Exportwirtschaft hat im Mai erneut einen zweistelligen Rückgang erlitten. Die Ausfuhren in die USA brachen regelrecht ein.
Die Exporte sanken insgesamt saisonbereinigt um 13,6 Prozent (real -10,2 Prozent) auf 21,01 Milliarden Franken. Das teilte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mit.
Die Exporte nach Nordamerika rauschten dabei um 39,6 Prozent in die Tiefe. Damit sei der tiefste Wert seit Ende 2020 gemessen worden, schreibt das BAZG.
Auch die Ausfuhren nach Europa nahmen ab
Noch im März hatten sich die Exporte in die USA verdoppelt und einen Rekordstand erreicht. Die Rede war damals von Vorzieheffekten durch die erwarteten Trump-Zölle.
Waren wurden noch rasch verschifft, ehe der befürchtete Zollhammer seine Wirkung entfaltete. Schon im April hatten die Exporte in die USA dann um rund einen Drittel abgenommen.

Auch die Ausfuhren nach Europa nahmen im Mai ab (-7,2 Prozent), während jene nach Asien leicht zunahmen (+0,4 Prozent).
Der Exportrückgang sei mit Blick auf die Branchen auf breiter Front erfolgt, schreibt das BAZG weiter. Besonders viel trug die chemisch-pharmazeutische Industrie bei (-19 Prozent), welche mehr als die Hälfte zu den gesamten Schweizer Exporten beisteuert. Bei der arg gebeutelten Schweizer Maschinen- und Elektronikindustrie stagnierten die Ausfuhren derweil.
Die Importe nahmen im Mai um 0,8 Prozent zu (real: +0,5 Prozent) auf 19,02 Milliarden Franken. Der Exportüberschuss schrumpfte damit auf 1,98 Milliarden.
Auch die Uhrenexporte sind eingebrochen
Auch die Schweizer Uhrenexporte sind im Mai 2025 deutlich eingebrochen. Nach dem aussergewöhnlich starken April fiel der Exportwert im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken. Ausschlaggebend war vor allem der Einbruch im US-Markt.
Die Zahl der exportierten Armbanduhren schrumpfte im Mai um 13,4 Prozent auf 1,17 Millionen Stück. Besonders stark betroffen war die Kategorie «andere Materialien» mit einem Minus von 38,4 Prozent. Uhren aus Stahl hielten sich bei den Stückzahlen stabil (+0,4 Prozent), verloren jedoch im Wert (-9,3 Prozent). Auch Gold- und Bimetalluhren litten unter zweistelligen Rückgängen.

Nach Preissegmenten betrachtet, hielten sich lediglich Uhren zwischen 500 und 3000 Franken stabil. In allen anderen Kategorien gingen die Ausfuhren um durchschnittlich 11,4 Prozent zurück.
Trotz des schwachen Monats bleibt die Jahresbilanz per Ende Mai im positiven Bereich. Dies mit einem leichten Plus von 1,1 Prozent und einem kumulierten Exportwert von 10,8 Milliarden Franken. Die tatsächliche Marktlage im Endkundengeschäft dürfte allerdings weniger rosig sein, meinte der Branchenverband.