Schweizer Benzin-Touristen tanken französische Säulen leer

Die Benzin- und Dieselpreise in Frankreich sind im Vergleich zur Schweiz seit Monaten relativ attraktiv. Mit der Erhöhung des Steuererlasses von 18 auf 30 Cent sind sie nun aber unschlagbar tief.

Im grenznahen Saint-Louis werden an verschiedenen Tankstellen etwa 1,60 Euro (1,56 Franken) pro Liter Benzin verlangt. Das haben auch viele Schweizer Autofahrer bemerkt: Sie fahren in Scharen über die Grenze, um vom günstigen Spritpreis zu profitieren.

Besonders attraktiv sind die Tankstellen des französischen Mineralölkonzerns Total. Nebst dem Steuererlass wird dort seit Anfang September ein zusätzlicher Rabatt von 20 Cent gewährt.

Doch Autofahrer mit Schweizer Kennzeichen versuchen bei den günstigsten Säulen inzwischen vergeblich ihr Glück. Wie die «Baz» berichtet, sei das Benzin bei einem «Total»-Shop in Saint-Louis bereits zwei Tage nach der Preissenkung weggetankt gewesen.

Getankt hätten vor allem Kunden aus dem benachbarten Ausland, also aus Deutschland und der Schweiz, berichtet ein Angestellter. Kommt eine neue Lieferung, sei diese innerhalb kürzester Zeit wieder weg.

Wer tanken will, wird deshalb an andere Betreiber verwiesen. Dort sind die Preise zwar etwas höher als bei «Total», für Grenzgänger aber immer noch sehr attraktiv.

Entsprechend haben hiesige Tankstellen im Moment das Nachsehen. Das bestätigt eine Mitteilung des Mineralölverbands Avenergy Suisse: «Der Treibstoffabsatz in der Schweiz ist im Juli gegenüber den Vormonaten und insbesondere im Vergleich zu den Vorjahren deutlich eingebrochen.»

Zu einer Steuersenkung auf Treibstoff dürfte es in der Schweiz trotz der hohen Preise nicht kommen. Entsprechende Anträge aus Kreisen der SVP wurden vom Parlament zuletzt deutlich abgelehnt.